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FRANKFURT (Dow Jones)--Gut, dass die Woche zu Ende ist, werden sich einige Anleger sagen. Denn nach dem Minus am Vortag ging es auch am Freitag weiter kräftig nach unten. Der DAX schloss 1,7 Prozent tiefer bei 15.100 Punkten - von Gegenwehr war wenig zu spüren. "Wohin mit dem Geld?", dürfte die Frage sein, die sich einige am Wochenende wohl stellen. Anleihen sind es aktuell kaum, nachdem EZB-Chefin Christine Lagarde am Vortag angedeutet hatte, dass eine Zinswende bereits dieses Jahr ansteht. Höhere Zinsen bedeuten nicht nur höhere Hypothekenzinsen für Häuslebauer, die momentan mit dem KfW-Förderprogramm-Hickhack schlaflose Nächte haben dürften. Es bedeutet auch, dass die Baby-Boomer, die ihre Altersvorsorge in Anleihen angelegt haben, auf einmal weniger in ihren Rücklagen vorfinden.
Wenn die Zinsen steigen, fallen die Kurse der Anleihen Die Rendite der zweijährigen Bundesanleihe ist mit minus 0,25 Prozent auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen, die der zehnjährigen Papiere immerhin schon ins Plus gedreht. Innerhalb von nicht einmal zwei Wochen bedeutet dies bei letztgenannter ein Kursverlust von 4 Prozent - das sind Welten bei festverzinslichen Anleihen. Auch in den kommenden Wochen dürfte ein Investment in Anleihen kaum für Freude sorgen. Von Nimbus des sicheren Hafen in unsicheren Zeiten ist hier momentan keine Spur. Auch Gold ist kein Hort, pendelt der Preis die vergangenen Tage bei 1.800 Dollar. Doch der starke Euro lässt die Notierung in Euro auf Wochensicht um 2 Prozent fallen. Defensive Aktien gefragt - Technologie weiter risikoreich Gegen den Trend stieg die Aktie der Deutschen Börse (+1%), profitiert der Börsenbetreiber doch in den aktuell volatilen Zeiten vom hohen Handelsvolumen an der Börse. Zu den großen Verlierern des Tages gehörten zum Beispiel VW (-3,1%) und BMW (-4,3%). Dies dürfte zum einen dem festen Euro geschuldet sein, der die Wagen im Euro-Ausland teurer werden lässt. Aber auch die Nachricht des US-Wettbewerbers Ford, dass dort weitere Produktionsausfälle wegen Lieferengpässen bei Halbleitern das Ergebnis belasten haben, dürfte auf die Stimmung gedrückt haben. Für den TecDAX ging es um 1,4 Prozent nach unten, seit Jahresbeginn summiert sich das Minus hier auf 13 Prozent. Zum Wochenschluss wurden Evotec abgestraft, die Aktie schloss 16 Prozent tiefer. Für den Grund des Abverkaufs sorgte die Nachricht, dass eine Medikamentenpartnerschaft von Bayer aufgekündigt wurde. Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires February 04, 2022 11:55 ET (16:55 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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