Alt 31.10.12, 17:11
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX nach Ausverkauf im Schlussgeschäft leichter
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Der deutsche Aktienmarkt konnte am Mittwoch seine Gewinne nicht behaupten und schloss nach einem Abverkauf in den letzten Handelsminuten im Minus. Ein Blick zurück zeigt, dass der Oktober dem Index allerdings ein kleines Plus von knapp einem Prozent beschert hat. Auf Jahressicht liegt der DAX komfortabel mit knapp 30 Prozent vorne. Die Berichtssaison lieferte kein einheitliches Bild. Während Lufthansa die Kursrakete stellte, waren die Aktien von Fresenius das Schlusslicht. Am Ende des Tages schloss der DAX mit einem Abschlag von 0,3 Prozent bei 7.260,63 Punkten und damit auf seinem Tagestief. Im Tageshoch notierte er bei 7.348 Punkten.

Für leichte Verstimmung sorgte am Nachmittag ein enttäuschend aufgenommener Einkaufsmanager-Index aus der Region Chicago. Dieser stieg zwar auf 49,9 an, Volkswirte hatten allerdings einen Sprung über die Wachstumsschwelle bei 50 auf 51 erwartet. Für die Helaba ist der leichte Anstieg nach den zum Teil schwachen Vormonatswerten enttäuschend. Vor allem die Beschäftigungskomponente lieferte keine guten Aussichten für den wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Auf eine gute Nachfrage bei den Investoren traf am Vormittag die Aufstockung der Bundesanleihe mit einer Laufzeit von 32 Jahren. Zum einen wurde die Rendite von 2,34 Prozent als attraktiv eingestuft. Zum anderen dürften die Anleihen nicht zuletzt auch deshalb so stark nachgefragt worden sein, weil dies für dieses Jahr die letzte Auktion von Bundesanleihen mit entsprechend langer Laufzeit war.

Nach einer langen Durststrecke stellte die Aktie von Lufthansa den Kursgewinner des Tages und schloss 7,3 Prozent fester bei 11,79 Euro. Trotz hoher Kerosinkosten flog die Airline in der Hauptferienzeit gute Ergebnisse ein. Der Gewinn wurde zwar im dritten Quartal gesteigert, dies lag aber vor allem an Sonderfaktoren. Zum einen fehlten die Verluste der inzwischen verkauften Tochter BMI, die das Vorjahresergebnis noch belastet hatten. Zum anderen zogen Bewertungseffekte bei Treibstoffsicherungsgeschäften den Gewinn in die Höhe.

Das Schlusslicht im DAX stellten dagegen Fresenius. Im dritten Quartal erzielte der Gesundheitskonzern ein Rekordergebnis. Zu verdanken war dies vor allem dem florierenden Geschäft mit Nachahmermedikamenten in den USA. Auch die Krankenhaustochter Helios wuchs getrieben vom Zukauf der Damp-Gruppe kräftig. Ein Wermutstropfen war die in US-Dollar bilanzierende Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC). Zwar legten Umsatz und operatives Ergebnis noch zu, unter dem Strich war aber ein leichter Gewinnrückgang zu verzeichnen. Die Fresenius-Aktien schlossen 2,5 Prozent leichter bei 88,00 Euro, die ebenfalls im DAX gelistete Titel von FMC verloren 4,4 Prozent auf 54,19 Euro.

Die Gewalt des Hurrikans hat der US-Industrie keine schwereren Schäden zugefügt. Einige Ölraffinerien und Chemiewerke in New Jersey, Delaware sowie im Osten von Pennsylvania mussten am Montag und Dienstag zwar ihren Betrieb einstellen. Doch es scheint, als wären die Auswirkungen der Naturgewalten im Vergleich zum Erdbeben in Japan oder den Überschwemmungen in Thailand im vergangenen Jahr eher gering. Nachdem die Rückversicherer zum Wochenstart nicht zu den Lieblingen der Investoren gehört hatten, griffen sie nun wieder zu. Die Aktien der Munich Re schlossen mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 124,00 Euro. Für die Titel der Hannover Rück ging es um 1,5 Prozent auf 54,27 Euro nach oben.

Vossloh ist zurück auf dem Wachstumspfad. Nachdem der Bahntechnikkonzern belastet von Projektverzögerungen in China in den vergangenen Quartalen rückläufige Gewinne verbuchen musste, läutete das Unternehmen im dritten Quartal eine Kehrtwende ein. Der Gewinn stieg um rund ein Drittel. Grund sind vor allem die im Juni wieder aufgenommenen Auslieferungen von Schienenbefestigungen in China. Die Aktie schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 77,77 Euro.

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