Alt 24.10.12, 10:18
Standard Schwachen Daten aus Europa sorgen für Ernüchterung
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FRANKFURT--Europas Börsen können die Gewinne aus dem frühen Handel nicht halten. Schwache Einkaufsmanagerindizes aus Europa und ein unter den Erwartungen gebliebener ifo-Geschäftsklimaindex ziehen Aktienmärkte und Euro nach unten. Daneben belastet einige schwächere Quartalsberichte. Im DAX entzieht sich die SAP-Aktie nach guten Zahlen allerdings dem allgemeinen Abwärtstrend. Zur Eröffnung hatte noch ein etwas gestiegener Einkaufsmanagerindex aus China die Stimmung der Anleger gestützt.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 7.163 Punkte, nachdem er im Tagestief bis auf 7.120 Zähler abgesackt war. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent nach unten. Der ifo-Index ist im Oktober auf 100,0 Punkte von 101,4 gefallen. Erwartet wurde ein Wert von 101,6. Auch der deutsche bzw. die gesamteuropäischen Einkaufsmanagerindizes haben die Erwartungen nicht erfüllt. "Das Bild einer konjunkturellen Erholung in den kommenden Monaten in der Eurozone bekommt zusehends Risse", sagt ein Händler.

Die Helaba merkt an, dass die Stände der meisten Indikatoren weit entfernt seien von Boom-Phasen. Insofern blieben Konjunktursorgen erhalten. Mit deutlichen Abgaben reagiert der Euro auf das schwache Datenumfeld. Die Einheitswährung wertet kräftig gegen den Dollar ab von 1,30 auf nun 1,2920. An den Anleihemärkten steigen die Risikoprämien in der Peripherie weiter an. Die Rendite für spanische Benchmarkanleihen erhöhen sich um 7 Basispunkte auf 5,65 Prozent, die italienische Rendite steigt um 4 Basispunkte auf 4,89 Prozent. Die Zinsen deutscher Anleihen sinken dagegen. Sie sind als sicherer Anlagehafen gesucht.

Berichtssaison setzt weiter negative Akzente

Auf Unternehmensseite überwiegen wie bereits an den vergangenen Tagen die Molltöne. Allerdings kann sich SAP hier positiv absetzen. "Die Lizenzumsätze liegen etwas über den Erwartungen und im wichtigen vierten Quartal soll es auch in Europa wieder besser laufen", sagt ein Händler. Die starke Entwicklung bei den Lizenzumsätzen unterstreiche das solide Momentum im Kerngeschäft, heißt es bei der Societe Generale. Die SAP-Aktie legt gegen den Trend deutlich zu um 3,8 Prozent.

Auch der Quartalsbericht von VW kommt offenbar gut an. Die Aktie gewinnt 1,6 Prozent. Nach einem schwachen Gewinnausweis bricht die Volvo-Aktie dagegen um 5,8 Prozent ein. Eine sich abschwächende globale Nachfrage macht den LKW-Hersteller zu schaffen. Volvo will nun die Produktion weiter zurückfahren. Die MAN-Aktie gibt um 1,8 Prozent nach, für Daimler-Papiere geht es ebenfalls um 1,8 Prozent nach unten. Nach Streichung der Dividende verlieren Peugeot-Aktien 6,4 Prozent. Der angeschlagene Automobilkonzern verhandelt derzeit mit dem französischen Staat über Finanzhilfen.

Ein schwaches drittes Quartal im Geschäftsfeld Polysilizium belastet Wacker-Chemie-Papiere. "Dieser Bereich ist mit großem Abstand der margenstärkste. Der Umsatz liegt hier im Rahmen der Erwartungen, aber das EBITDA ist schwächer als erwartet", sagt ein Händler. Die Aktie verliert 3,1 Prozent.

Für das Aixtron-Papier im TecDAX geht es um 2,2 Prozent nach unten. Der schwache LED-Markt belastet weiter das Geschäft. Nachdem das Unternehmen bereits im Vorquartal in die Verlustzone gerutscht war, ging es im dritten Quartal weiter bergab. Gegen den Trend steigen Puma-Aktien nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 0,2 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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