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TOKIO (Dow Jones) - Mit einem deutlichen Minus haben die Kurse an der Börse in Tokio am Mittwoch die Sitzung beendet. Der weiterhin starke Yen und die anhaltenden Sorgen um eine globale Abkühlung der Konjunktur belasteten das Sentiment. Nachdem ein Treffen zwischen dem japanischen Finanzminister Noda und Premierminister Kan zudem keine neuen Hinweise auf eine mögliche Reaktion zur Eindämmung des starken Yen gebracht hatte, bauten die Kurse ihre Abgaben im späten Handel weiter aus und ließen den Nikkei-225 auf den niedrigsten Stand seit 16 Monaten fallen.
Der Nikkei-225 gab um 1,7% bzw 150 Punkte auf 8.845. Der Index markierte im späten Handelsverlauf bei 8.813 Punkten den niedrigsten Stand seit dem 30. April 2009. Der Topix verzeichnete ein Minus von 1,2% bzw 10 Punkten auf 807. Japans Finanzminister hat bei einem Treffen mit dem Premierminister keine spezifischen Anweisungen erhalten, wie dem Anstieg des Yen entgegenzuwirken sei. "Bei unserem heutigen Gespräch ging es nicht um spezifische Schritte gegen die Yen-Aufwertung, sondern um eine allgemeine Analyse der Wirtschaft", so der Finanzminister. Die Bank of Japan (BoJ) zieht Presseberichten zufolge dagegen weitere Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik in Betracht, um dem starken Anstieg des Yen entgegenzuwirken. Am Markt werde weiter damit gerechnet, dass es bald zu einer Reaktion auf die Yen-Stärke kommt, sagte ein Analyst. Wo der Markt kurzfristig einen Boden finde werde sei derzeit aber schwer zu sagen, ergänzte ein Teilnehmer. Zumal auch die Sorge um eine Abkühlung der globalen Konjunktur weiterhin auf den Kursen laste. "Es ist unwahrscheinlich das es zu einer stärkeren Erholung kommt, bis mehr Klarheit über die weitere Entwicklung der Konjunktur in den USA besteht", so ein Beobachter. Die Exportwerte verzeichneten erneut Abgaben. Neben dem weiter auf hohem Niveau liegenden Yen belasteten auch leicht enttäuschende Konjunkturdaten den Sektor. Die japanischen Exporte sind angesichts der Yen-Stärke im Juli auf Jahressicht bereits den fünften Monat in Folge langsamer gewachsen. Sony verloren 0,8% auf 2.386 JPY, Canon fielen um 2,7% auf 3.425 JPY und die Aktien von Toyota Motor verzeichneten ein Minus von 0,8% auf 3.005 JPY. Zwar hat sich die japanische Währung leicht abgeschwächt, notiert aber immer noch in der Nähe des 15-Jahres-Hochs zum Dollar vom Vortag. Nippon Sheet Glass reduzierten sich um 5,0% auf 189 JPY, nachdem das Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hat. Gesucht waren gegen den Trend die Aktien der Shizuoka Bank, die um 3,7% auf 699 JPY anzogen. Hier wurde zur Begründung auf den angekündigten Aktienrückkauf des Unternehmens verwiesen. Dainippon Sumitomo Pharma erhöhten sich um 1,8% auf 692 JPY, nach einer Hochstufung durch die Citigroup. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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