NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street kann die Kursgewinne vom Vortag weiter fortsetzen und tendiert am Donnerstag im Verlauf freundlich. Positive Daten gab es vom Immobilienmarkt. Der Index der ausstehenden Hausverkäufe (Pending Home Sales) hat im Oktober überraschend einen kräftigen Sprung nach oben getan. "Es ist ein begrüßenswertes Signal, wieder zweistellige Wachstumsraten zu sehen, aber die Aktivität muss sich noch weiter verbessern, um wieder ein gesundes, nachhaltiges Niveau zu erreichen", erklärte NAR-Chefökonom Lawrence Yun.

Bis 17.05 Uhr MEZ steigt der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) um 0,8% oder 85 auf 11.342 Punkte. Der S&P-500 rückt um 0,9% oder 11 auf 1.217 Punkte vor und greift damit die obere Begrenzung des vorangegangenen Seitwärtskorridors an. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,7% oder 17 auf 2.567 Punkte nach oben. Die eine Stunde vor Handelsstart veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen nach Einschätzung eines Marktteilnehmers dagegen leicht enttäuschend aus. Wesentlich wichtiger sei aber der am Freitag anstehende US-Arbeitsmarktbericht für November.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins erwartungsgemäß bei 1,0% belassen. Auf der anschließenden Pressekonferenz bezeichnete EZB-Präsident Jean-Claude Trichet das Zinsniveau als angemessen. Mit der Fortführung des Dreimonatstenders zur Vollzuteilung im Januar, Februar und März verschiebt die EZB den Ausstieg aus den außergewöhnlichen Liquiditätsmaßnahmen. Die EZB reagiert nach Einschätzung der Helaba mit einer Politik der ruhigen Hand auf die jüngste Zuspitzung der EWU-Schuldenkrise. Marktteilnehmer, die eine Bewegung der EZB in Richtung quantitativer Lockerungsmaßnahmen erwartet hatten, wurden enttäuscht.

Aufwärts geht es für die Banken, so legen Morgan Stanley um 4%, Wells Fargo um 3,7% und Bank of America um 3,4% zu. Die größten Banken sind nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve Bank von Kansas City, Thomas Hoenig, aus der Finanz- und Wirtschaftskrise noch größer und mächtiger hervorgegangen. Damit lägen sie außerhalb der Führungsfähigkeiten ihrer Geschäftsleitung und außerhalb der Aufsichtsmöglichkeiten der Regulierer, schreibt Hoenig in einem Kommentar für die "New York Times". Hoenig plädiert dafür, die Großbanken zu zwingen, sich zu verkleinern, verbunden mit verpflichtenden Richtgrößen für den Verschuldunggrad. Nur so könne die "Integrität des Finanzsystems wiederhergestellt werden".

Der Getränkekonzern PepsiCo tätigt seine zweite Großübernahme in Russland und kauft einen Mehrheitsanteil an der Wimm-Bill-Dann Foods. "Sollten die zuständigen Behörden zustimmen, dann werden wir in einem ersten Schritt einen Mehrheitsanteil von 66% für 3,8 Mrd USD an dem Moskauer Konzern übernehmen", teilte PepsiCo mit. In einem zweiten Schritt will der Softdrink-Hersteller dann auch die restlichen Anteile an dem russischen Unternehmen übernehmen. Der Wert des Gesamtkonzerns liege ungefähr bei 5,4 Mrd USD. Die Aktie von PepsiCo verliert 0,8% auf 65,07 USD.

Im Fokus stehen auch die Aktien einiger Einzelhändler. Aeropostale verlieren 13% auf 23,31 USD, nachdem der Ausblick des Einzelhandelsunternehmens die Erwartungen der Wall Street verfehlt hatte. Während das Unternehmen für das vierte Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,94 bis 0,96 USD rechnet, lauteten die Analystenschätzungen bislang auf 1,03 USD. Mit den vorgestellten Ergebnissen für das dritte Quartal hatte Aeropostale ebenfalls die Erwartungen enttäuscht.

Jo-Ann Stores verlieren 8% auf 44,41 USD, nachdem der im Bereich Textilien und Kunsthandwerk tätige Einzelhändler mit seiner Prognoseanhebung die noch höheren Erwartungen des Marktes nicht erreicht hatte. Zudem verfehlten die vorgelegten Drittquartalszahlen die Konsensschätzungen. Collective Brands haussieren dagegen um 13% auf 20,02 USD, nachdem das Holding-Unternehmen von Payless ShoeSource und Stride Rite mit seinen Quartalszahlen die Prognosen der Experten deutlich übertroffen hat.

DJG/thl/ros

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