Alt 01.12.10, 14:42
Standard Wall Street zum Start kräftig erholt erwartet
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NEW YORK (Dow Jones)--Ein unerwartet stark gestiegener chinesischer Einkaufsmanagerindex sowie gute Vorgaben durch die vor diesem Hintergrund kräftig erholten europäischen Börsen sollten Wall Street mit ordentlichen Kursgewinnen in den Mittwoch starten lassen. Darauf deuten auch die vorbörslichen Stände der Futures auf bedeutende US-Aktienindizes hin. So steigt der Future auf den S&P-500 bis 14.49 Uhr MEZ um 1,3%, für den Future auf den Nasdaq-100 geht es um 1,4% nach oben. "Nachdem der S&P-500 abermals erfolgreich die Marke von 1.173 Punkten gehalten hat, sind die Chancen auch charttechnisch sehr gut, dass der Ausbruch über das Niveau von 1.200 Punkten gelingen wird", sagt ein Händler.

Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe hat im November auf 55,2 von 54,7 Punkten im Oktober zugelegt. Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich mit einer Zunahme auf 54,8 Punkte gerechnet. Damit notierte der Frühindikator bereits den 21. Monat in Folge über der Schwelle von 50 Punkten, die wirtschaftliches Wachstum von ökonomischer Kontraktion scheidet.

Für eine weitere Stimmungsaufhellung bei den Börsianern an Wall Street sorgte dann der ADP-Arbeitsmarktbericht. Dem Abrechnungsdienstleister zufolge hat der Private Sektor der größten Volkswirtschaft der Welt im November 93.000 Stellen neu geschaffen. Hier hatte der Ökonomenkonsens lediglich auf 70.000 zusätzliche Jobs gelautet. Die Statistik von ADP gilt als zumeist guter Vorlaufindikator für den am Freitag erwarteten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für November.

Im Verlauf der Sitzung steht noch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe im November auf dem Programm. Volkswirte rechnen im Mittel ihrer Prognosen mit einem auf dem Vormonatsniveau von 56,9 Punkten stagnierenden Frühindikator.

Die Vorgaben durch die bereits veröffentlichten regionalen Indizes aus Philadelphia und New York sind gemischt. So legte der Philly-Fed kräftig zu, während der Empire-State deutlich nachgab. In den vergangenen Monaten hat sich der landesweite ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe aber besser als die regionalen Indikatoren entwickelt. Ein Anstieg ist daher zumindest nicht ausgeschlossen. Besonderes Augenmerk dürfte angesichts des bevorstehenden Arbeitsmarktberichts der Beschäftigungskomponente des Index zukommen.

Am Abend nach Handelsschluss in Europa steht dann noch das Beige Book der US-Notenbank auf der Agenda. Dabei handelt es sich um eine lose Sammlung von Eindrücken zu Wachstum, Beschäftigung und Inflation aus den Distrikten des Federal-Reserve-Systems. Es dient der US-Notenbank traditionell zur Vorbereitung ihrer nächsten geldpolitischen Entscheidung, die ist für den 14. Dezember angesetzt.

Gesucht sind im vorbörslichen Geschäft vor allem die zuletzt geprügelten Finanzwerte. Bank of America steigen um 2,7%, Travelers legen um 1,9% zu, American Express um 1,6%. Daneben dürften unter anderem Motorola im Fokus des Anlegerinteresses stehen. Das Unternehmen will sich in die auf Mobilfunk und Internet fokussierte "Motorola Mobility" und den Ausrüster "Motorola Solutions" aufspalten. Motorola-Aktionäre sollen für jeweils acht alte Motorola-Aktien eine Aktie von "Motorola Mobility" erhalten. Vorbörslich legen Motorola um 1,8% zu.

Für State Street geht es um 0,5% nach oben. Der Finanzdienstleister will im Zuge einer globalen Kosteneinsparinitiative unter anderem 1.400 Stellen abbauen. Für die kommenden vier Jahre rechnet State Street in diesem Zusammenhang mit Restrukturierungskosten von 400 Mio bis 450 Mio USD.

Mit einem leichten Minus, aber erholt von den Tagestiefs haben die Kurse an Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Nachdem es zu Beginn der Sitzung deutlicher nach unten ging und der Dow-Jones wieder unter das Niveau von 11.000 Punkten fiel, sorgte dann ein unerwartet gestiegener Chicagoer Einkaufsmanagerindex für eine Erholung der Notierungen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Sorgen bezüglich der Schuldenkrise in der Eurozone schafften die Kurse den Sprung in positives Terrain allerdings nicht. Der Dow-Jones verlor 0,4% oder 46 auf 11.006 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 10.943 Punkte gefallen war. Der S&P-500 sank um 0,6% oder 7 auf 1.181 Punkte. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 1,1% oder 27 auf 2.498 Punkte.

DJG/jej/raz

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