FRANKFURT (Dow Jones)--Auch mit Beginn der neuen Börsenwoche ist der Aufwärtsdrang am deutschen Aktienmarkt ungebrochen. Nach einem Mehrjahreshoch des DAX im frühen Handel gaben die Notierungen im weiteren Verlauf am Montag zwar wieder etwas nach. Mit einem Plus von 0,4% oder 25 Punkten auf 7.397 schloss der DAX jedoch auf dem höchsten Stand seit dem 18. Januar 2008 - und zum dritten Mal in Folge auf einem neuen Mehrjahreshoch.

Vor allem überraschend stark gestiegene Im- und Exportzahlen Chinas im Januar hatten die Kurse im frühen Handel steigen lassen. In der letzten Handelsstunde goss der Präsident der Federal Reserve Bank von New York etwas Wasser in den Wein, indem er nach Einschätzung von Händlern die Risiken für die US-Konjunktur betonte. Die Arbeitslosigkeit sei "hartnäckig hoch", sagte Fed-Präsident William Dudley unter anderem.

Die Umsätze waren deutlich rückläufig. Gehandelt wurden in den 30 DAX-Titeln auf Xetra rund 63,4 Mio Aktien im Gesamtwert von etwa 2,66 Mrd EUR. Am Freitag waren es 91,3 Mio Aktien im Wert von rund 3,39 Mrd EUR.

Nebenwerte waren ebenfalls gesucht. Der MDAX stieg um 0,6%, der SDAX um 1% und der TecDAX um 1,4%.

Mit BASF und Linde erfreuten sich zwei Chemietitel lebhafter Nachfrage. BASF zogen um 2,5% auf 59,49 EUR an und Linde um 2% auf 111,80 EUR. Die Citigroup hat eine Kaufempfehlung für BASF ausgesprochen, und Händler machten den Chemiesektor als Profiteur der robusten Konjunkturdaten aus China aus.

Bei Fresenius Vorzugsaktien, die am Freitag von Credit Suisse empfohlen worden waren, sprachen Händler von Anschlusskäufen nach den Kursgewinnen vom Freitag. Die Aktien stiegen um 2,8% auf 64,21 EUR.

MAN (+2% auf 86,03 EUR) profitierten davon, dass Goldman Sachs die Prognosen für die Lkw-Produktion in den USA erhöht hat. MAN produziert und vertreibt Lkw in den USA.

Aktien von Siemens reagierten mit einem Plus von 0,4% auf 95,01 EUR verhalten auf die Meldung der "Financial Times Deutschland", dass die Münchener sich nach großen Übernahmezielen im Strom- und Automatisierungsgeschäft umschauen.

Finanzwerte schlossen angesichts steigender Risikoprämien für Anleihen aus Ländern der Eurozone-Peripherie überwiegend mit leichten Abschlägen. Allianz (-1,1%) und Deutsche Bank (-0,9%) waren die größten Kursverlierer im DAX.

Bilfinger Berger verbilligten sich nach Geschäftszahlen des Baukonzerns für 2010 um 1,2% auf 63,30 EUR. Hochtief zogen dagegen nach ersten verbalen Indikationen des Baukonzerns zum Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr um 3,1% auf 68,43 EUR an.

Gesucht waren bei den Nebenwerten im MDAX vor allem konjunkturabhängigen Titel wie Aurubis (+2,5%), Demag Cranes (+2,4%), Klöckner&Co (+2,5%) sowie MTU Aero Engines (+2%). Im TecDax zogen Pfeiffer Vacuum zwei Tage vor Veröffentlichung von Quartalszahlen um 6,3% auf 94,57 EUR an.

Kursausschläge gab es vor allem im Solarsektor. Papiere von Solon haussierten um 42,7% auf 5,25 EUR. "Da werden offensichtlich Positionen zu jedem Preis aufgebaut. Uns ist aber nicht bekannt, von wem und warum", sagt eine Sprecherin des Unternehmens. In den vergangenen neun Handelstagen sind Solon-Aktien um fast 130% nach oben geschossen.

Centrotherm stiegen um 6,1% auf 34,60 EUR. Das Solarunternehmen rechnet für das Jahr 2011 mit 10% bis 15% Umsatzwachstum. Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs ließ Roth&Rau um 7,1% auf 17,08 EUR anziehen. SolarWorld schlossen 4,7% höher bei 8,73 EUR.
DJG/bek/cln

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