Alt 09.03.12, 17:22
Standard XETRA-SCHLUSS/Freundlich: Schuldenschnitt und Stellenaufbau beflügeln
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die geglückte Umschuldung Griechenlands und ein guter US-Arbeitsmarktbericht haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Freitag beflügelt. Der DAX stieg um 0,7 Prozent oder 46 auf 6.880 Punkte. Mehr war nach dem starken Anstieg am Vortag nicht mehr drin, zumal auch die US-Börsen sich im frühen Handel nur verhalten entwickelten. Auch die Umsätze gingen zurück. Gehandelt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 153,9 (Vortag: 206,9 ) Millionen Aktien im Wert von rund 3,01 (Vortag: 4,3) Milliarden Euro.

Die Zahl der neu geschaffenen US-Stellen außerhalb der Landwirtschaft übertraf die Erwartungen leicht. Volkswirte zeigten sich davon beeindruckt. "Die Erholung des US-Arbeitsmarktes setzt sich fort und sollte die konjunkturelle Entwicklung im ersten Quartal unterstützen", meinte Ralf Umlauf von der Helaba. Und Heinrich Bayer von der Postbank befand: "Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt ist zurzeit durchaus beachtlich."

Am Morgen hatte die griechische Regierung mitgeteilt, dass 83,5 Prozent der privaten Gläubiger dem Forderungsverzicht zugestimmt haben. Zwar hatten die Hellenen 90 Prozent angestrebt, weshalb die Regierung angekündigte, unwillige Privatgläubiger durch so genannte Collective Action Clauses (CAC) zur Beteiligung zu zwingen. Doch auch so galt das Ergebnis als Erfolg, auch wenn damit die Zahlungspflicht für die berüchtigten Kreditausfallversicherungen (CDS) eintreten dürfte. Ein Katastrophe bedeutet das aber nicht: Christian Weber, Kreditanalyst bei UniCredit, bezeichnete das Risiko als überschaubar. Die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) muss nun noch entscheiden, ob die CDS greifen.

Wichtiger war ohnehin, dass mit dem Schuldenschnitt die Voraussetzung für die Freigabe des Hilfspakets über insgesamt 130 Milliarden Euro gegeben ist. Einer Billigung in der kommenden Woche steht laut Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nichts mehr im Wege.

Mit Blick auf die Einzelwerte waren Linde gesucht. Mit einem Plus von 5,6 Prozent auf 133,05 Euro markierte die Aktie ein neues Allzeithoch. Sowohl Umsatz als auch Gewinn von Linde übertrafen die Prognosen. Auch die Dividende von 2,50 Euro fiel höher als die Vorhersage von 2,40 Euro aus. Der optimistische Ausblick auf das laufende Jahr habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, sagte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler.

Merck KGaA verteuerten sich um 3,7 Prozent auf 79,60 Euro. Die Analysten der Deutschen Bank hatten die Aktien des Pharma- und Spezialchemieunternehmens zum Kauf empfohlen. Metro zogen um 3,2 Prozent auf 28,21 Euro an. Der Konzern ordnet die Führungsstruktur seines Segmentes Cash & Carry neu. Die Aktie ist einer der schwächsten DAX-Werte und besitzt daher Nachholpotenzial.

Im Bankensektor überwogen die Minuszeichen. Die Branchenpapiere hatten die Griechenlandumschuldung bereits am Vortag vorweggenommen. Deutsche Bank verloren 0,7 Prozent auf 35,23 Euro und Commerzbank 2,5 Prozent auf 1,85 Euro. FMC litten unter den Senkung des Kursziel durch J.P. Morgan und gaben um 1,9 Prozent auf 51,05 Euro nach. Die Akte ist in den vergangenen Monaten sehr gut gelaufen und daher anfällig für Rückschläge.

Die gebeutelte Aktie von centrotherm profitierte in der zweiten Reihe von einer Kaufempfehlung der Citigroup und kletterte um 8,3 Prozent auf 11,03 Euro.

DJG/mif/flf

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