Alt 24.06.11, 18:36
Standard Wall Street mittags leichter - Schulden bleiben Belastungsfaktor
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NEW YORK (Dow Jones) - Die europäische Schuldenkrise hält Wall Street auch zum Wochenausklang fest im Griff. Nach einer Abwärtsbewegung im frühen Geschäft tendieren die Kurse am Mittag (Ortszeit) leichter. Es mehren sich Spekulationen, dass ein Abstimmungserfolg des griechischen Sparpakets in Gefahr sein könnte. Zudem machen Sorgen über die Stabilität der italienischen Banken am Aktienmarkt die Runde, Anleger fürchten ein Überspringen der griechischen Probleme auf andere EU-Staaten wie z.B. Italien.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verliert gegen 18.57 Uhr MESZ 0,8% oder 97 Punkte auf 11.953 Punkte. Der S&P-500 fällt um 1% bzw 13 Zähler auf 1.271 und der Nasdaq-Composite-Index gibt 1,1% oder 30 Stellen auf 2.657 nach. Das Thema Schuldenkrise bzw Griechenland wird in den USA als ein wichtiger Faktor bei der globalen Risikoneigung betrachtet. Es gibt Spekulationen, zwei Abgeordnete aus der Partei von Ministerpräsident Giorgos Papandreou könnten nicht für das Sparpaket stimmen. "Damit wird der Vorsprung seiner Stimmenmehrheit immer dünner", so ein Händler.

Unterdessen hat die Ratingagentur Moody's vor einer Abstufung der Bonität italienischer Banken gewarnt. Zudem verweisen Händler auf Gerüchte, die Kreditinstitute Italiens könnten bei den europaweiten Stresstests durchfallen. "Es gibt momentan ein Zusammenspiel von Faktoren, die düstere Wolken über dem Aktienmarkt heraufbeschwören. Die Sorgen über die italienischen Banken kann man nicht als Schock bezeichnen, gleichwohl stellen sie einen weiteren Belastungsfaktor dar", fasst Marktstratege Andrew Slimmon von Morgan Stanley Smith Barney die Nöte der Anleger zusammen.

Bei den US-Konjunkturdaten überwiegt die Enttäuschung über die endgültige Veröffentlichung des US-BIP zum ersten Quartal. Analysten hatten auf eine leichte Erhöhung auf plus 2,0% zum Vorquartal gesetzt, tatsächlich wurden die Daten nur auf plus 1,9% revidiert. Gleichzeitig stieg die Inflation stärker als erwartet. Vor allem der Anstieg der Kernrate kommt am Markt schlecht an. Der leicht bessere Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai geht dagegen unter: Er stieg auf plus 1,9%, erwartet waren 1,6%.

Konsumnahe Aktien leiden etwas unter den enttäuschten BIP-Hoffnungen. Home Depot fallen um 0,9% auf 35,33 USD und außerhalb des DJIA Kodak um 2,8% auf 3,47 USD und Lowe's um 2,3% auf 23,17 USD. Alcoa beweisen unterdessen Relative Stärke und geben "nur" 0,3% auf 15,25 USD ab. Die Aluminiumverhütter profitiert vom Absatzerfolg von Airbus auf der Pariser Luftfahrtschau. Nahezu alle Airbus-Modelle sollen in Zukunft mit Alcoa-Aluminium hergestellt werden. Die Muttergesellschaft EADS vergab dazu einen Großauftrag von 1 Mrd USD an Alcoa.

Enttäuschung über die Geschäftszahlen von Oracle und Micron setzen den Bereich der Hardware-Ausrüster und Halbleiter unter Druck. Zwar hatte Oracle einen besseren Gewinn bekannt gegeben, jedoch enttäuschte der Ausblick. Oracle fallen um 3,8% auf 31,22 USD. Micron Technology brechen um 12,3% auf 7,39 USD ein. Der letzte verbliebene DRAM-Hersteller in den USA verbuchte einen Rückgang des Gewinns zum Vorjahr und verfehlte die Analystenschätzungen. Der Verweis auf eine nachlassende Nachfrage im PC-Bereich setzt auch andere Papiere von Herstellern und Vertriebsketten unter Druck. Sandisk verlieren 5% auf 40,72 USD und Radioshack 3,6% auf 12,73 USD.

DJG/DJN/flf

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