Alt 24.06.11, 16:02
Standard Wall Street leichter - BIP belastet, Alcoa profitieren von Airbus
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NEW YORK (Dow Jones) - Deutlich ins Minus gedreht sind die US-Märkte im frühen Verlauf am Freitag. Vor allem die Revision des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum ersten Quartal wird vom Markt negativ aufgenommen. Bei den Technologie-Werten belastet die Enttäuschung über Oracle. Daneben mehren sich Spekulationen, dass die Abstimmung zum griechischen Sparpaket in Gefahr sein könnte. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verliert gegen 16.43 Uhr MESZ 0,6% oder 77 auf 11.973 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,6% oder 8 auf 1.275 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index gibt um 0,7% oder 20 auf 2.667 Punkte nach.

Bei den US-Konjunkturdaten überwiegt die Enttäuschung über die endgültige Veröffentlichung des US-BIP zum ersten Quartal. Analysten hatten auf eine leichte Erhöhung auf plus 2,0% zum Vorquartal gesetzt, tatsächlich wurden die Daten nur auf plus 1,9% revidiert. Gleichzeitig stieg die Inflation stärker als erwartet: Der BIP-Deflator wurde auf plus 3,9% hochgenommen nach zuvor plus 3,8%.

Vor allem der Anstieg der Kernrate ex Energie und Nahrung kommt am Markt schlecht an. Sie wurde deutlich auf 1,6% erhöht nach zuvor noch 1,4%. "Ich bezweifele, ob der Markt dass mag, ständig höhere Inflationsraten als das Wachstum präsentiert zu bekommen", so ein Händler bereits vorbörslich. Der leicht bessere Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai geht dagegen unter: Er stieg auf plus 1,9%, erwartet waren 1,6%.

Im Blick des Marktes steht neben Konjunkturdaten weiterhin auch das überschuldete Griechenland. Das Thema wird auch in den USA als ein wichtiger Faktor bei der globalen Risikoneigung betrachtet. Aktuell mehren sich Spekulationen, bis zu zwei Abgeordnete aus der Partei von Ministerpräsident Papandreou könnten nicht für das Sparpaket stimmen. "Damit wird der Vorsprung seiner Stimmenmehrheit immer dünner", so ein Händler. Im den Fokus gerate daher immer mehr die Pressekonferenz nach Abschluss des Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Sie ist für 17.15 Uhr MESZ angesetzt.

Vor allem konsumnahe Aktien leiden unter den schwächeren BIP bei einem gleichzeitig höheren Preisdruck. Unter anderem fallen Office Depot um 3,8%, Kodak um 3,1%, Lowe's um 1,5% und Target verlieren 1,4%.

Enttäuschung über die Zahlen von Oracle und Micron setzen den Bereich der Hardware-Ausrüster und Halbleiter unter Druck. Zwar hatte Oracle einen besseren Gewinn bekannt geben können, jedoch enttäuschte der Ausblick. Der IT-Ausrüster rechnet nun nur noch mit Hardware-Verkäufen rund um die Nulllinie. Zuvor war Oracle noch von einem Anstieg um 12% ausgegangen. Oracle fallen 3,6% auf 31,30 USD.

Micron Technology brechen sogar um 11% auf 7,50 USD ein. Der letzte verbliebene DRAM-Hersteller in den USA musste einen Rückgang des Gewinns zum Vorjahr vermelden und lag unter den Analystenschätzungen. Der Verweis auf nachlassende Konsumentennachfrage im PC-Bereich setzt auch andere Hersteller und Vertriebsketten unter Druck. Sandisk verlieren 4,8% auf 40,84 USD und Radioshack 3% auf 12,81 USD.

Alcoa stehen mit 1,4% Plus auf 15,50 USD an der Spitze im DJIA. Der Aluminium-Hersteller profitiert vom Absatzerfolg von Airbus auf der Pariser Luftfahrtschau. Nahezu alle Airbus-Modelle sollen in Zukunft mit Alcoa-Aluminium hergestellt werden. Die Muttergesellschaft EADS vergab dazu einen Großauftrag von 1 Mrd USD an Alcoa.

DJG/DJN/mod/ros

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