Alt 24.06.11, 14:10
Standard Wall Street wenig verändert erwartet - US-BIP zeigt Stagflation
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einem wenig veränderten Start an Wall Street rechnen Händler zum Wochenausklang. Nach der starken Schlussrally vom Vortag legen die Terminkontrakte vorbörslich eine Pause ein: Der Future auf den S&P-500-Index notiert unverändert zum Vortag, der Nasdaq-100-Index legt leicht um 0,3% zu.

Im Blick des Marktes steht neben Konjunkturdaten weiterhin das überschuldete Griechenland. Das Thema wird auch in den USA als ein wichtiger Faktor bei der globalen Risikoneigung betrachtet - und damit zur Lust oder Unlust bei Aktienkäufen. Daher sind selbst US-Marktteilnehmer bereit, auf die Aussagen von EU-Politiker zu hören. Im Fokus steht hier die Pressekonferenz nach Abschluss des Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Sie ist für 17.15 Uhr MESZ angesetzt.

Bei den US-Konjunkturdaten steht der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Mai im Blick. Er stieg auf plus 1,9%. Analysten hatten nur mit einer Erholung um plus 1,6% gerechnet, nachdem er im Vormonat überraschend um 3,6% eingebrochen war.

Die endgültige Veröffentlichung des US-BIP zum ersten Quartal kam dagegen nicht gut an: Analysten hatten auf eine leichte Erhöhung auf plus 2,0% zum Vorquartal gesetzt, nachdem die letzte Schätzung noch bei plus 1,8% gelegen hatte. Tatsächlich wurden die Daten nur auf plus 1,9% erhöht. Noch unbequemer empfindet der Markt den Anstieg im BIP-Deflator. Diese aus dem Bruttoinlandsprodukt errechnete Inflations-Kennzahl wurde auf einen annualisierten Anstieg von plus 3,9% erhöht nach zuvor plus 3,8%.

Auch die Kernrate stieg um 1,6% und damit deutlicher als die vorherige Berechnung mit 1,4%. "Ich bezweifele, ob der Markt dass mag, ständig höhere Inflationsraten als das Wachstum präsentiert zu bekommen", so ein Händler. Das Risiko einer dauerhaften "Stagflation" mit einem schwachen Arbeitsmarkt hänge wie ein Damokles-Schwert über dem Markt.

Oracle stehen nach ihrem nachbörslichen Kurssturz vom Vorabend im Blick. Zwar hatte der IT-Hersteller einen besseren Gewinn mitteilen können, jedoch musste ein Rückgang der Hardware-Verkäufe gemeldet werden. Oracle war zuvor noch von einem Anstieg um 12% ausgegangen. Die Aktien notieren vorbörslich 4,7% tiefer.

Die Entspannung in der griechischen Schuldenkrise hatte am Donnerstag im späten Geschäft für eine deutliche Erholung von den Tagestiefs gesorgt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,5% oder 60 Punkte auf 12.050, nachdem er im Tagestief bereits bis auf 11.875 Zähler gefallen war. Für den S&P-500-Index ging es um 0,3% bzw 4 Stellen auf 1.284 nach unten und der Nasdaq-Composite-Index drehte ins Plus und kletterte um 0,7% oder 18 Punkte auf 2.687.

DJG/DJN/mod/ros

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