Alt 23.06.11, 22:53
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Griechenlandmeldung stützt
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NEW YORK (Dow Jones) - Eine Entspannung in der griechischen Schuldenkrise hat am Donnerstag im späten Geschäft für eine deutliche Erholung an Wall Street von den Tagestiefs gesorgt. Für einen Sprung in positives Terrain reichte es jedoch nicht auf breiter Front, der Markt schloss uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,5% oder 60 Punkte auf 12.050, nachdem er im Tagestief bereits bis auf 11.875 Zähler gefallen war. Für den S&P-500-Index ging es um 0,3% bzw 4 Stellen auf 1.284 nach unten und der Nasdaq-Composite-Index drehte ins Plus und kletterte um 0,7% oder 18 Punkte auf 2.687. Das Umsatzvolumen betrug 1,12(Mittwoch: 0,86) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.246 Kursgewinner und 1.718 -verlierer gezählt. Unverändert gingen 112 Titel aus dem Handel.

Händler sprachen von einem Bündel negativer Nachrichten. Neben schwachen Arbeitsmarktdaten, der weiter schwelenden Schuldenkrise in Europa habe eine überraschende Intervention an den Ölmärkten das Sentiment belastet. Vor diesem Hintergrund hätten Investoren verstärkt risikoreiche Vermögenswerte abgestoßen, hieß es von einem Teilnehmer. Auch die gesenkte Wachstumsprognose der US-Notenbank vom Vortag sei noch nicht vollständig verdaut gewesen und habe daher weiter auf dem Aktienmarkt gelastet, so Stimmen aus dem Handel.

"In letzter Zeit schien es, als ob der Aktienmarkt in einer eigenen Welt existierte. Aktien sind aber sehr angreifbar. Derzeit tendieren Hedgefonds zur Auflösung von Positionen", kommentierte Marktstratege Brian Reynolds von WJB Capital Group das Geschehen. Stärker als erwartet gestiegene Erstanträge auf Arbeitslosengeld untermauerten die unverändert schwierige Lage am US-Arbeitsmarkt. In der Woche per Stichtag 18. Juni stieg die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung um 9.000. Erwartet worden war dagegen eine Abnahme um 1.000 Anträge.

Die Neubauverkäufe für Mai fielen zwar etwas besser als erwartet aus, waren aber keine Stütze für das Sentiment. Diese lieferten dann Meldungen aus Griechenland. Das hoch verschuldete Land hat sich laut Kreisen mit EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) auf ein fünfjähriges Sparprogramm verständigt. In Reaktion auf die Berichte setzten die Kurse zum einem Schlussspurt an. Händler verwiesen aber auf den Umstand, dass die Pläne noch das griechische Parlament passieren müssten. "Wenn es morgen wieder Massenproteste in Griechenland gibt, ist die Sache für die Börse schnell erledigt", sagte ein Händler zu den Schlagzeilen.

Die IEA will im kommenden Monat 60 Mio Barrel Öl aus Reserven ihrer Mitgliedsländer freigeben. Wie die Organisation mitteilte, sollen damit durch niedrigere Lieferungen aus Libyen bedingte Versorgungsengpässe ausgeglichen werden. Dies schickte die Ölpreise auf Talfahrt, die entsprechenden Sektorwerte folgten im Sog. Vor diesem Hintergrund verloren Chevron 1,7% auf 99,36 USD und Exxon Mobil fielen um 1,7% auf 78,44 USD. Beide Papiere gehörten damit zu den größten Verlierern. Home Depot standen am anderen Ende des Kurszettels und legten um 2,1% auf 35,65 USD zu.

Unternehmensnachrichten gab es dagegen nur wenige. Bristol Myers Squibb und Pfizer haben einen wichtigen Studienerfolg bei ihrem Blutverdünner "Eliquis" erzielt. Analysten trauen dem Mittel Umsätze von mehr als 1 Mrd USD zu. Pfizer gewannen 1,8% auf 20,65 USD und Bristol Myers Squibb kletterten gar um 5,7% auf 29,33 USD. Nachbörslich veröffentlichte Oracle den Geschäftsbericht für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Im Konsens rechneten Analysten mit einem Gewinn je Aktie von 0,71 USD. Die Aktien drehten ins Plus und gewannen 0,8% auf 32,46 USD. ConAgra Foods verloren nach Vorlage von Geschäftszahlen 0,2% auf 25,37 USD und Bed Bath & Beyond zogen nach guten Erstquartalszahlen und einer angehobenen Prognose um 5,3% auf 56,93 USD an. Die Aktien des Hausbauers Lennar stiegen um 2,3% auf 18,51 USD. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal mehr verdient als von Analysten im Konsens erwartet.

DJG/DJN/flf

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