Alt 02.12.20, 22:52
Standard Seitwärts auf hohem Niveau - Euro über 1,21 USD
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach neuen Rekordständen am Vortag hat sich die Wall Street am Mittwoch auf Richtungssuche begeben. Verluste zum Handelsstart wurden weitgehend eliminiert, ohne dass dem Markt ein entscheidender Dreh ins Plus glückte. Im späten Handel stützte etwas der Fed-Konjunkturbericht Beige Book, der für einige Distrikte kein oder nur geringes Wachstum thematisierte. Dies verstärkte die Hoffnung auf weitere Lockerungsmaßnahmen der US-Notenbank bei ihrer Dezember-Sitzung.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 29.884 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent und erreichte auf Schlussbasis einen neuen Rekord bei 3.669 Punkten. Der Nasdaq-Composite gab minimal nach. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.897 (Dienstag: 2.197) Kursgewinner, 1.235 (924) -verlierer und 75 (98) unveränderte Aktien.

Trotz der guten Nachrichten zu Corona-Impfstoffen ist die Pandemie noch nicht vorüber. So wurden in den USA laut den Daten der Johns-Hopkins-Universität binnen 24 Stunden so viele Tote wie zuletzt Ende April auf dem Höhepunkt der ersten Infektionswelle gezählt. Positiv wirkte indessen, dass in die Gespräche um ein neues staatliches Hilfspaket für die angeschlagene US-Wirtschaft wieder Bewegung gekommen ist. Die Anleger blieben jedoch weiterhin skeptisch, ob eine Einigung vor der Amtsübernahme des designierten Präsidenten Joe Biden erzielt werden kann.

"Offensichtlich haben wir seit kurz vor den Ergebnissen zu den US-Präsidentschaftswahlen einen guten Lauf gehabt und gestern die Rekordhochs", so Derek Halpenny, Research-Leiter Global Markets für Europa bei der MUFG Bank. Dies sei der Grund für eine gewisse Konsolidierung.

Pfizer und Biontech haben die weltweit erste Zulassung für ihren Covid-19-Impfstoff erhalten. Die britische Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte MHRA habe eine temporäre Notfallzulassung erteilt, so die Unternehmen. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der US-Gesundheitsbehörde FDA über eine Notfallzulassung erwarten die beiden Unternehmen noch in diesem Monat. Pfizer und Biontech legten um 3,5 bzw. 6,2 Prozent zu. Moderna hatten am Vortag für ihren Impfstoff eine Zulassung in Europa und den USA beantragt. Die Aktie stieg 1,4 Prozent, obwohl der US-Pharmakonzern Merck seine Beteiligung an dem Unternehmen verkauft hat. Die Aktien von Merck & CO rückten 0,4 Prozent vor.

Keine Akzente setzten US-Konjunkturdaten. Die Unternehmen haben im November deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat entstanden nur 307.000 Stellen, so der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP). Analysten hatten hingegen ein Plus von 475.000 Jobs erwartet. Der Bericht gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.

Unterdessen hat US-Notenbankchef Jerome Powell erneut vor einem Senatsausschuss betont, dass die Fed der Wirtschaft Unterstützung liefern wird und dass zusätzliche staatliche Hilfen zu begrüßen wären.

Salesforce mit Abschlägen

Salesforce gaben 8,5 Prozent nach. Der Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen hat die geplante Übernahme des Kommunikationsdienstes Slack in einer milliardenschweren Transaktion bestätigt. Die Übernahme stellt den größten Zukauf der Firmengeschickte dar. Der SAP-Konkurrent hat zudem seine Umsatzprognose nach einem starken dritten Geschäftsquartal angehoben. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, will President und Chief Financial Officer Mark Hawkins zum 31. Januar sein Amt aufgeben. Slack reduzierten sich um 2,6 Prozent.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) gewannen 2,9 Prozent. Das Informationstechnikunternehmen hatte Quartalszahlen vorgelegt, die besser als erwartet ausfielen, auch wenn für das Gesamtjahr ein Verlust mitgeteilt und die Notwendigkeit sinkender Kosten betont wurden. Zugleich kündigte das Unternehmen an, seinen Hauptsitz von Houston nach San Jose verlegen zu wollen.

Box rutschten 8,8 Prozent ab. Der Cloud-Spezialist konnte seinen Quartalsverlust zwar verringern, schrieb aber immer noch rote Zahlen.

Gold fest - Anleihen leichter

Nachdem der Euro am Vortag über 1,20 Dollar gestiegen war, überwand er nun die 1,21er Marke, den höchsten Stand seit April 2018. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,2104 Dollar. Der Dollar-Index gab nach seinem Schwächeanfall am Vortag nochmals 0,2 Prozent ab. Vor allem die gestiegene Risikobereitschaft der Anleger setzt den als sicheren Währungshafen geltenden Greenback aktuell unter Druck.

Die Ölpreise drehten ins Plus, gestützt von der Hoffnung auf das Opec-Treffen, wo eine Verlängerung der Förderbegrenzungen auf dem Tisch liegt. Die US-Sorte WTI gewann 1,3 Prozent auf 45,15 Dollar, während Brent 1,5 Prozent stieg auf 48,11 Dollar.

Der Goldpreis baute die Vortagsgewinne mit dem schwächelnden Dollar noch aus um 0,8 Prozent auf 1.830 Dollar je Feinunze.

Nach dem Abverkauf am Vortag gaben US-Anleihen nochmals nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg bei sinkenden Notierungen um 1,7 Basispunkte auf 0,94 Prozent. Teilnehmer sahen auch steigende Inflationserwartungen als Grund für die zulegenden Renditen.

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December 02, 2020 16:12 ET (21:12 GMT)

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