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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem verhaltenen Wochenbeginn zeigen sich die Anleger an der Wall Street am Dienstagmittag Ortszeit in Kauflaune. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite markierten gleich zu Beginn neue Rekordhochs. Sowohl Nachrichten von den Corona-Impfstoffen als auch zu Konjunkturhilfen sorgen für eine verbesserte Stimmung.
Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,9 Prozent auf 29.900 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite rücken jeweils 1,2 Prozent vor. In die Gespräche um ein Corona-Hilfspaket für die USA kommt nach wochenlangem Stillstand offenbar Bewegung. Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und Finanzminister Steven Mnuchin wollen am Dienstag gegen 19:00 Uhr MEZ miteinander zu dem Thema telefonieren, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Erneut gute Nachrichten gibt es zu Corona-Impfstoffen. So hat Moderna wie bereits angekündigt die Zulassung seines Impfstoffes in den USA und der EU beantragt. Auch Pfizer und Biontech haben einen Antrag auf bedingte Zulassung ihres Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eingereicht. In den USA und in Großbritannien hatten sie bereits eine Genehmigung beantragt. Die Moderna-Aktie rückt um rund 15 Prozent nach oben. Für Pfizer geht es um 3,2 Prozent aufwärts, Biontech legen 1,0 Prozent zu. "Die Stimmung am Markt ist recht optimistisch", so Eric Barthalon, globaler Leiter des Kapitalmarkt-Researchs der Allianz. Die Märkte haben die Nachricht positiv aufgenommen, dass die Impfstoffe früher als erwartet zur Verfügung stehen. Stützend wirken zudem gute Konjunkturdaten aus China. Dort kletterte der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Aktuell äußert sich US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Senat. Er betonte, dass die Wirtschaft sich rascher erholt habe als erwartet, dass sie aber noch einen weiten Weg vor sich habe. Powell deutete Unterstützung für das gegenwärtig verhandelte Hilfspaket an. Einblicke von Datenseite in den Zustand der US-Wirtschaft lieferten kein einheitliches Bild. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November fiel in zweiter Lesung minimal besser aus als erwartet, während der entsprechende ISM-Index leicht hinter den Prognosen blieb. Die Bauausgaben stiegen im Oktober stärker als erwartet. Zoom nach guten Zahlen mit Gewinnmitnahmen Apple und Amazon haben eine Kooperation bei der App-Entwicklung vereinbart. Amazon will mit seiner Cloud-Sparte AWS den App-Entwicklern Zugang zu Apple-Computern geben. Dort sollen die Softwareentwickler ihre Anwendungen programmieren und testen können. Apple rücken 3,4 Prozent vor, für die Amazon-Aktie geht es um 0,6 Prozent nach oben. Exxon Mobil legen 2,9 Prozent zu. Der Ölkonzern schraubt seine Investitionsausgaben zurück. Kommendes Jahr sollen nur noch 19 Milliarden Dollar oder weniger investiert werden und danach bis 2025 nur noch 20 bis 25 Milliarden Dollar jährlich. Zuvor hatte die Planung auf jährlich über 30 Milliarden Dollar gelautet. Zugleich kündigte das Unternehmen für das vierte Quartal Wertberichtigungen an. Alcoa verbessern sich um 9,6 Prozent. Der Aluminiumverhütter will sein Aluminium-Walzwerk in Warrick an Kaiser Aluminium veräußern und sieht den Verkaufserlös bei 670 Millionen Dollar. Das Hüttenwerk in Warrick soll aber weiter im Konzern verbleiben. Die Kaiser-Aktie gewinnt gut 11 Prozent. Zoom verlieren 13,7 Prozent. Die Drittquartalszahlen des Anbieters von Technologie für Bildtelefonie und Videokonferenzen fielen klar besser als gedacht aus. Auch der Ausblick schlug die Marktschätzungen. Das Unternehmen hat stark von dem Trend zum Homeoffice profitiert, woraufhin die Aktie im laufenden Jahr kräftig zugelegt hat, was Anleger nun dazu verleitet, aufgelaufene Gewinne einzustreichen. Kohl's rücken um 13,6 Prozent vor. Der Einzelhändler hat mit dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH vereinbart, dass dessen Kosemtik-Produkte der Marke Sephora in Kohl's-Läden angeboten werden. Bis Herbst 2021 sollen 200 Kohl's-Filialen einen Sephora-Shop haben, bis 2023 dann 850. US-Anleihen unter Druck Am Devisenmarkt erklimmt der Euro mit der gestiegenen Risikofreude die 1,20er Marke. Er steht bei 1,2038 nach 1,1946 Dollar am Montagabend. Der Dollar-Index sackt 0,5 Prozent ab, belastet von den guten Wirtschaftsdaten aus China und den Impfstoff-Hoffnungen, die den Greenback als vermeintlich sicheren Devisenhafen für Anleger unattraktiver machen. Die Ölpreise geben moderat nach. Hier richten sich die Blicke auf das Opec-Treffen, wo weiter um die künftige Förderpolitik gerungen wird. Für etwas Verunsicherung könnten Meldungen sorgen, dass die Entscheidung über eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzungen auf den Donnerstag vorschoben wurde, wenn sich das Öl-Kartell mit den nicht zur Opec gehörenden Förderländern um Russland (Opec+) trifft. Die US-Sorte WTI gibt 1,6 Prozent nach auf 44,63 Dollar, Brent notiert 0,8 Prozent leichter bei 47,50 Dollar. Gold ist indessen gefragt. Die Feinunze notiert 1,9 Prozent höher bei 1.811 Dollar, gestützt vom schwächeren Dollar. Die US-Anleihen werden abverkauft. Die Rendite zehnjähriger Papiere schnellt bei sinkenden Notierungen um 7,3 Basispunkte auf 0,92 Prozent nach oben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz/err (END) Dow Jones Newswires December 01, 2020 12:20 ET (17:20 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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