Beitrag gelesen: 1643 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag neue Rekordmarken erklommen. Erstmals sprang der Dow-Jones-Index über die Marke von 30.000 Punkten. Gefeiert wurde von Anlegern, dass die politische Unsicherheit Schnee von gestern war. Denn US-Präsident Donald Trump will den Weg für die Übergabe der Amtsgeschäfte an Wahlsieger Joe Biden freimachen - womit ein großer Unsicherheitsfaktor verschwindet. Ebenfalls positiv wurde an der Börse aufgenommen, dass Biden die ehemalige US-Notenbankchefin Janet Yellen zur neuen Finanzministerin machen will. Diese Schlagzeile hatte bereits im späten Vortagesgeschäft gestützt.
Der Dow-Jones-Index kletterte um 1,5 Prozent auf 30.046 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verbesserten sich um 1,6 bzw. 1,3 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.373 (Montag: 2.437) Kursgewinner, 781 (717) -verlierer und 52 (50) unveränderte Aktien. "Obwohl die Wahlergebnisse keine ernsthafte Bedrohung für den Markt darstellten, jubeln Anleger über die Beseitigung eines potenziell chaotischen politischen Vorgangs", urteilte Marktökonom Peter Cardillo von Spartan Capital Securities. Eine der ersten Entscheidungen von Yellen könnte die Verlängerung einer Reihe von Maßnahmen sein, die die US-Notenbank und das Finanzministerium im Frühjahr beschlossen hatten. In der vergangenen Woche hatte Finanzminister Steven Mnuchin es abgelehnt, mehrere gemeinsam mit der Fed eingerichtete Notfallkreditprogramme zu verlängern, die am 31. Dezember auslaufen. "Sie hat deutlich gezeigt, dass sie bereit ist, die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft zu minimieren", sagte Marktstratege Eric Barthalon von der Allianz. "Dies sind gute Nachrichten aus Sicht der Märkte." Die Hoffnung auf die baldige Impfstoff-Verfügbarkeit ließ schwache Daten derweil in den Hintergrund treten. Denn die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im November deutlich und auch stärker als vorausgesagt abgeschwächt. Laut Händlern dürfte sich die Stimmung mit Beginn der ersten Massenimpfungen zügig verbessern. Ölpreise auf Achtmonatshoch Für die Ölpreise ging es erneut aufwärts, sie markierten den höchsten Stand seit März. Weiterhin stützen die Hoffnungen auf einen bald verfügbaren Impfstoff und die Spannungen im Nahen Osten. Trotz der Coronabeschränkungen stiegen Reiseaktivitäten und damit die Kraftstoffnachfrage. Vor dem Feiertag "Thanksgiving" legte vor allem die Zahl der Flugpassagiere deutlich zu in den USA und erreichte den höchsten Wert seit Mitte März. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 4,3 Prozent auf 44,91 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 3,9 Prozent auf 47,86 Dollar. Der Dollar gab seine Vortagesgewinne wieder ab - der WSJ-Dollarindex verlor 0,1 Prozent. Der Euro erhielt etwas Rückenwind vom deutschen Ifo-Index, der für November zeigte, dass sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage auf einem überraschend hohen Niveau gehalten hatte. Der Goldpreis stand dagegen weiter unter Druck und fiel auf das niedrigste Niveau seit vier Monaten. "Ein dritter Impfstoffkandidat auf dem Markt führt zu wesentlichen Neubewertungen des Wachstumskurses der Weltwirtschaft", sagte Marktanalyst Jeffrey Halley von Oanda. Mit dem nun sich abzeichnenden Übergang zu einer Biden-Präsidentschaft falle zudem ein großer Unsicherheitsfaktor weg. Die Feinunze reduzierte sich um weitere 1,7 Prozent auf 1.808 Dollar. Auch US-Staatsanleihen wurden mit der positiven Gesamtstimmung der Investoren erneut gemieden. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um weitere 2,8 Basispunkte auf 0,88 Prozent nach oben. Selbst die schwachen US-Daten zum Verbrauchervertrauen stützten nicht. Rally bei Ölwerten Mit der Hausse bei den Erdölpreisen waren auch die Sektorwerte gesucht: Exxon Mobil zogen um 6,7 Prozent an, Chevron um 5 Prozent. Die Titel des Öldienstleisters Baker Hughes legten um 5,2 Prozent zu. Der Sektorindex stieg um 5,2 Prozent. JP Morgan rückten um 4,6 Prozent vor. Eine Tochter der Großbank hatte einen Streit mit der Währungsaufsicht OCC um mangelhafte interne Kontrollen beigelegt. Die US-Bank muss im Gegenzug eine Zivilstrafe von 250 Millionen US-Dollar zahlen. Die Aktien von Best Buy stürzten trotz Geschäftszahlen über Markterwartung ab. Die Titel des Einzelhändlers für Unterhaltungselektronik verloren 7 Prozent. Im Handel verwies man auf Aussagen zum Ausblick. Das Unternehmen geht nicht davon aus, das Umsatzwachstum im dritten Quartal in der vierten Periode wiederholen zu können. Die Titel von Urban Outfitters verloren 4,8 Prozent, obwohl die Quartalsergebnisse des Einzelhändlers gut ausgefallen waren. Das Weihnachtsgeschäft könnte aber unter neuen Corona-Restriktionen leiden, hieß es. JM Smucker zogen um 1,5 Prozent an. Das Erdnussbuttergeschäft des Lebensmittelkonzerns war in der abgelaufenen Periode auf den Wachstumspfad bei Marktanteilen zurückgekehrt. Das Unternehmen verbuchte in der zweiten Periode Geschäftszahlen über Markterwartung. Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires November 24, 2020 16:16 ET (21:16 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|