Kräftige Kursgewinne weisen die europäischen Börsen zum Start in die Woche auf. Positiv wirken die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag nach. Den starken Stellenaufbau in den USA setzen die Investoren in Käufe um. Denn sie gehen mehr und mehr davon aus, dass die Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt in ein selbsttragendes Wachstum übergehen wird. Damit tritt in den Hintergrund, dass die US-Notenbank ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren wird.

Obwohl das Wachstum in Europa noch auf sich warten lässt, setzen die Investoren auf eine Konjunkturerholung. Gekauft werden an der Börse vor allem konjunktursensible Sektoren wie die Automobilwerte, deren Sektor-Index um 2,5 Prozent zulegt. Das deutsche Kursbarometer DAX gewinnt 2,2 Prozent auf 7.983 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 2,1 Prozent auf 2.650 Punkten in die Höhe.

In Deutschland steht der erste Handelstag der Aktie von Osram im Fokus. Die Siemens-Lichttochter hat mit einem Kurs über dem Buchwert die Börsenkarriere gestartet. Als erster Preis wurden 24 Euro ermittelt. Der Marktwert von Osram beläuft sich damit auf rund 2,5 Milliarden Euro. Das Papier war den Altaktionären von Siemens im Rahmen des Spin-offs automatisch ins Depot gebucht worden. Je zehn Siemens-Aktien erhielten die Investoren ein Osram-Papier.

Während der Sektor der europäischen Banken um 1,2 Prozent zulegt, gibt es für die Aktie der Commerzbank momentan nur eine Richtung: nach unten. Sie stellt mit einem Minus von 1,7 Prozent auf 5,80 Euro den Verlierer im DAX. Die Aktie der Deutschen Bank hingegen profitiert von dem positiven Sektor-Sentiment und legt um 2,3 Prozent zu.

Der Rückversicherer Swiss Re schätzt die eigene Belastung durch das jüngste Hochwasser in Zentral- und Osteuropa auf rund 300 Millionen Dollar. Die Gesamtschäden für die Versicherungsbranche dürften sich nach Einschätzung der Schweizer auf 3,5 bis 4,5 Milliarden Dollar belaufen. Swiss Re ist einer der ersten Rückversicherer, der eine genaue Prognose zu den Schäden des Hochwassers gewagt hat. An der Börse überrascht die Größenordnung nicht, der Sektor der Versicherer legt um knapp zwei Prozent zu. Die Aktie der Swiss Re gewinnt ein Prozent auf 71 Franken.

Der Euro begleitet die Aufwärtsbewegung bei den Aktien mit einem kleinen Kursgewinn und legt auf 1,2860 Dollar zu. Auch an den Anleihemärkten geht es vergleichsweise ruhig zu, die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren bei 1,71 Prozent. Eine Schatzwechsel-Auktion durch den Bund am Vormittag dürfte im Finanzministerium für leuchtende Augen gesorgt haben. Denn erstmals seit April rutschte die Rendite wieder in den negativen Bereich. Die Investoren bezahlen also dafür, dass sie Mittel beim Bund parken dürfen.

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