Die Sorge um eine Verschärfung der europäischen Schuldenkrise hat am Mittwoch den Handel bestimmt. Anlass dazu gaben Politikerrücktritte in Portugal. Europaweit gingen die Indizes in die Knie. Der DAX schloss 1 Prozent im Minus bei 7.829 Punkten. Im Tagesverlauf hatte der deutsche Leitindex auf bis zu 7.730 Zähler nachgegeben.

Nachdem am Montag der portugiesische Finanzminister Vitor Gaspard zurückgetreten war, verschärften sich die Sorgen über ein Wiederaufflammen der Eurokrise. Gaspard war maßgeblich für das Sparprogramm verantwortlich, mit dem Portugal die Krise in den Griff bekommen wollte. Zudem drückten neue Diskussionen um einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland auf die Stimmung.

Der Euro handelte ohne nachvollziehbares Muster. Während die Gemeinschaftswährung am Morgen zunächst auf 1,2922 Dollar rutschte, notierte sie am Abend bei 1,3012 Dollar. Ein Händler zeigte sich erstaunt über die Erholung. "Ein paar Investoren scheinen die Probleme in Portugal wohl egal zu sein."

Am Aktienmarkt standen Finanzwerte besonders unter Druck. Die deutschen Bankentitel wurden durch die Bonitätsabstufungen von Barclays, Credit Suisse und Deutsche Bank durch Standard & Poor's (S&P) belastet. S&P begründete dies mit gestiegenen Risiken für Europas Großbanken. Die Commerzbank-Aktie war mit einem Minus von 5,4 Prozent DAX-Verlierer, das Papier der Deutschen Bank verlor 1,4 Prozent.

Lufthansa-Aktien büßten 3,9 Prozent ein, weil bei der Tochter Germanwings ein Streik droht. adidas-Papiere fielen um 2,2 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Einstufung gesenkt hatte. Continental-Aktien gewannen 1,5 Prozent, da das Unternehmen eine Anleihe vorzeitig zurückgezahlt und damit die Verschuldung senkt.

Kurz vor Börsenschluss gab der Pharmahändler Celesio bekannt, sich mit sofortiger Wirkung von Vorstandschef Markus Pinger zu trennen. Eine Begründung gab es zunächst nicht. Die Aktie brach um 6,9 Prozent ein.

Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com
DJG/igo/flf

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.