Alt 03.01.11, 19:18
Standard XETRA-SCHLUSS/Automobilaktien lassen DAX fester ins Jahr starten
Beitrag gelesen: 452 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Fester ist der DAX am Montag aus dem ersten Handelstag gegangen. Gute Konjunkturdaten aus dem Euroraum und den USA trieben den DAX um 1,1% oder 76 auf 6.990 Zähler und damit wieder dicht an die 7.000er-Marke. Die guten Konjunkturdaten trieben vor allem die zyklischen Werte, allen voran die der Autobauer, Porsche haussierten dank eigener Nachrichten. Die Umsätze zeigten sich indes unterdurchschnittlich für einen normalen Handelstag, da mit London der bedeutendste europäische Finanzplatz feiertagsbedingt geschlossen hatte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 58,0 (Donnerstag: 43,4) Mio Aktien im Wert von rund 2,03 (Donnerstag: 1,35) Mrd EUR.

Bereits in der vergangenen Woche waren nach Handelsschluss in Deutschland bessere US-Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Am Montag stieg dann der ISM-Index in den USA auf einen Stand von 57,0 Punkten nach 56,6 im November. "Das verarbeitende Gewerbe hat seinen Wachstumstrend fortgesetzt", kommentierte der Herausgeber der Umfrage, Norbert J. Ore, die Ergebnisse. "Die starken Dezember-Daten zum Ordereingang und zur Produktion sollten zusammen mit den positiven Kommentaren der befragten Manager einen guten Impuls für den Start ins Jahr 2011 liefern." Der Sub-Index für den Auftragseingang stieg auf 60,9 nach 56,6 im Vormonat. Auch die US-Bauausgaben zogen weiter an.

Die Eurozone überraschte positiv mit einem unerwarteten Anstieg der Wachstumsdynamik im verarbeitenden Gewerbe. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor stieg auf 57,1 Punkte von 55,3 im November und erreichte damit den höchsten Stand seit acht Monaten. Händler werteten als besonders positiv, dass nun auch andere Länder den Aufschwung stützten, darunter Frankreich, Österreich und Holland. Selbst in Italien bessere sich die Lage.

Gewinner der guten Konjunkturdaten waren alle zyklischen Werte. Unter anderem stiegen ThyssenKrupp um 1,1% auf 31,32 EUR, Siemens um 1,4% auf 93,96 EUR und BASF um 1,2% auf 60,42 EUR. Auch die Finanzwerte legten zu, so Commerzbank um 1,5% und Deutsche Bank um 1,2%. Bei den Technologie-Titeln lagen Infineon mit 3,7% auf 7,22 EUR vorn. Leidtragende waren wie üblich die defensiven Werte: Fresenius SE gaben um 2,1% nach und Bayer um 0,8%.

Eindeutige Kursgewinner waren die Automobilaktien. VW sprangen um 5,1% auf 127,60 EUR nach oben. Sie profitierten auch von guten Nachrichten der Tochter Porsche, die um fast 15% haussierten auf 68,49 EUR. Ein US-Bezirksgericht hat die Schadenersatzklagen zweier Hedgefonds gegen den Sportwagenhersteller abgewiesen. Die Investoren wollten einen Gesamtschaden von mehr als 2 Mrd USD geltend machen. "Im Vorfeld der geplanten Kapitalerhöhung um 5 Mrd EUR nimmt das Unsicherheiten von der Aktie", hieß es im Handel.

Eine verbesserte Bilanz von Porsche wirke sich auch positiv auf VW aus. Zudem hat der Aufsichtsrat der Wolfsburger den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn um fünf Jahre verlängert. BMW verteuerten sich um 4,4% auf 61,45 EUR. Daimler zogen um 1,9% auf 51,71 EUR an.

Lufthansa legten um 3% zu auf 16,85 EUR. Händler verwiesen auf Aussagen des neuen Lufthansa-Vorstandsvorsitzenden Christoph Franz, der dieses Jahr Stellen schaffen und die Kosten weiter senken will. Noch wichtiger sei aber die Verbesserung der Wetterlage, die einen geordneteren Flugverkehr zulasse, nachdem es in den vergangenen Wochen wegen des Schneefalls zu zahlreichen Flugausfällen gekommen war.

In der zweiten Reihe lagen auch die Konjunktur-Titel an der Spitze. Unter anderem stiegen Hamburger Hafen um 3,6%, Bauer um 3,6% und Klöckner&Co um 3%. Demag Cranes legten um 2,3% zu auf 37,10 EUR. Der britische Finanzinvestor Centaurus hält nun 5,06% nach zuvor 3,37% an dem deutschen Kranhersteller. "Damit wird die Übernahmefantasie neu angeheizt", meinte ein Marktteilnehmer mit Blick auf die im vergangenen Jahr aufgekommene Spekulation, dass Demag Cranes durch den finnischen Wettbewerber Konecranes erworben werden könnte.

Sky Deutschland haussierten um 12% auf 1,90 EUR. Einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" zufolge erachtet Christian Seifert, Vorsitzender der Deutschen Fußballliga, TV-Einnahmen wie in England für Bundesligisten als nicht realistisch. Damit widerspricht er Bayern Münchens Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge, der trotz der Probleme von Sky Deutschland eine Verdopplung der TV-Erlöse gefordert hatte. "Das zeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen und die Sender künftig nicht zu tief in die Tasche greifen müssen", meinte ein Händler. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9% beteiligt.

DJG/mod/gei

Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 04:09 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]