Alt 21.07.11, 17:41
Standard XETRA-SCHLUSS/Fester - DAX spielt Euro-Rettung - Bankentitel vorn
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den Börsen wurde am Donnerstag bereits die Euro-Rettung gefeiert, der deutsche Aktienmarkt beendete den Tag kräftig im Plus. "Auch wenn heute sicherlich nur ein Meilenstein gelegt wurde, dürften die Weichen für die kommenden Tage gestellt sein", erwartete ein Händler. Parallel zum Handelsschluss berieten die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone über das Rettungspaket für Griechenland, das gleichzeitig ein Überspringen der Refinanzierungsprobleme auf Italien und Spanien verhindern soll. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 1% oder 69 Punkten bei 7.290. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 242,1 (Vortag: 169,3) Mio Aktien im Wert von rund 4,29 (Vortag: 3,37) Mrd EUR.

Die Staats- und Regierungschefs der 17 Euro-Länder streben offenbar den großen Wurf an. Der Entwurf für das Kommunique sieht eine Mischung aus Anleiherückkäufen, niedrigeren Zinsen und Laufzeitverlängerungen vor. Der Europäischen Finanzstabilitätsfazilität (EFSF) soll zudem erlaubt werden, Anleihen maroder Staaten auf den Sekundärmärkten aufzukaufen. Im Entwurf zur Abschlusserklärung des Gipfels ist außerdem die Rede davon, die Laufzeit der EFSF-Kredite von 7,5 Jahren auf mindestens 15 Jahre zu verlängern und den Zinssatz von 5,50% auf 3,50% zu senken.

Außerdem erwägen die Staats- und Regierungschefs und die Europäische Zentralbank (EZB) offenbar einen Rettungsplan für Griechenland, der einen teilweisen Zahlungsausfall umfasst. Nach Angaben eines Finanzminister aus einem Euro-Land ist EZB-Präsident Jean-Claude Trichet unter bestimmten Bedingungen bereit, eine Beteiligung privater Gläubiger zu akzeptieren. Bislang war die EZB gegen jede Form einer Gläubigerbeteiligung.

Nach Informationen der "Welt" kann die EZB dieser Vereinbarung zustimmen, weil die neuen Anleihen eine Garantie erhalten sollen, womit sie faktisch sicherer sind als die alten, derzeit noch laufenden griechischen Staatsanleihen. Gleichzeitig dürfte sich der technische Default auf einen Tag begrenzen lassen. Die diskutierte Bankenabgabe wäre damit vom Tisch. Davon profitierten die Bankenwerte: Commerzbank haussierten um knapp 10% auf 2,75 EUR, Deutsche Bank stiegen um 3,1% auf 38,83 EUR und die im MDAX gelistete Aktie der Aareal-Bank kletterte um 10,4% auf 21,80 EUR. Aber auch die Versicherungstitel profitierten von der einsetzenden Beruhigung an den europäischen Anleihemärkten, so gewannen Allianz 2,4% auf 92,93 EUR, Munich Re legten um 1,9% auf 106,05 EUR zu.

Die Automobilwerte litten dagegen unter dem schwachen chinesischen Einkaufsmanagerindex. "China ist der Boom-Markt und ein Abkippen der Konjunktur wäre für die Branche fatal", sagte ein Händler. VW fielen um 3,5% auf 145,10 EUR, BMW um 1% auf 71,19 EUR und Daimler um 0,4% auf 52,25 EUR.

Schwache Quartalszahlen von Intel und Hynix belasteten die Technologiewerte. Bei Intel habe der Ausblick enttäuscht, bei Hynix der Gewinn wegen der Halbleiterpreisentwicklung, hieß es am Markt. Infineon gaben nach den Verlusten des Vortages nochmals um 1,2% auf 7,12 EUR nach.

Die von ADVA vorgelegten Quartalszahlen waren besser als erwartet ausgefallen, doch ein schwacher Margenausblick für das dritte Quartal lastete auf dem Wert. Für das dritte Quartal zeichne sich nun eine EBIT-Marge von 2% bis 5% ab, bislang habe die Markterwartung aber bei 6% gelegen, meinte ein Analyst. ADVA verloren 5,7% auf 4,32 EUR.

DJG/thl/flf

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