Alt 14.07.11, 17:19
Standard XETRA-SCHLUSS/Leichter - Korrektur nach Anstieg an Vortagen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag leichter geschlossen und damit einen Teil der Gewinne an den Vortagen abgegeben. Dabei belasteten die Details einer Auktion italienischer Anleihen mit fünf Jahren Laufzeit. Zwar gelang es, die Anleihen bei Investoren unterzubringen, doch das nur zu deutlich gestiegenen Zinsen.

Am Nachmittag ließ Fed-Chairman Ben Bernanke dann Luft aus dem Euphorie-Ballon ab, den er am Vortag noch aufgeblasen hatte. Mit weiteren Schritten zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung sei derzeit nicht zu rechnen, sagte Bernanke bei einer Anhörung des Bankenausschusses des Senats. "Das hat die Erwartung einer baldigen Fortsetzung der quantitativen Erleichterungen gedämpft", meinte ein Händler.

Der DAX verlor 0,7% oder 53 auf 7.215 Punkte. Besser als erwartete US-Einzelhandelsumsätze und über der Prognose liegende Zahlen der US-Bank J.P.Morgan verhinderten deutlichere Abgaben. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 135,3 (Vortag: 153,0) Mio Aktien im Wert von rund 3,11 (Vortag: 3,57) Mrd EUR.

Bankenwerte litten unter dem Ergebnis der italienischen Anleiheauktion. Die Aktie der Commerzbank gab um 4,4% auf 2,58 EUR nach. Die Analysten von Barclays hatten das Kursziel auf 2,60 EUR von 5 EUR nahezu halbiert. Software AG brachen um 16,4% auf 35,19 EUR ein und zogen den gesamten Sektor nach unten. Im Geschäft mit Software-Lizenzen hatte sich die bereits im ersten Quartal spürbare Absatzschwäche in Europa fortgesetzt. Die Erlöse bezifferte das im südhessischen Darmstadt beheimatete Unternehmen für die abgelaufene Periode mit 256 Mio bis 258 Mio EUR, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch 267,3 Mio EUR umgesetzt worden waren. Die Aktie von SAP zeigte sich beeindruckt und gab um 2,8% auf 40,86 EUR nach.

Metro standen mit minus 2,8% auf 39,40 EUR gleichermaßen unter Druck. Bei der Tochter Media Markt Saturn waren bei einer internen Prüfung "Unregelmäßigkeiten" aufgefallen, die an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurden. Einzelheiten wollte ein Metro-Sprecher nicht nennen.

RWE schlossen dagegen praktisch unverändert. Der Energiekonzern will mit dem russischen Gazprom-Konzern über eine Partnerschaft bei der Stromerzeugung verhandeln. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde von den Konzernchefs Jürgen Großmann und Alexej Miller unterzeichnet. Marktteilnehmer begrüßten den Schritt, da RWE hiermit künftig ein starker Partner zur Seite stehen dürfte.

Auch die Chemiewerte konnten sich halten, nachdem der Verband der Chemischen Industrie sein Prognose für das Umsatzwachstum 2011 leicht angehoben hatte. BASF stiegen um 0,4% auf 68,50 EUR. Auch die Autowerte, die den Anlegern in den Vortagen einen Strauß guter Nachrichten geschenkt hatten, waren gefragt. BMW gewannen 1,2% auf 71,00 EUR, Daimler rückten um 0,2% auf 53,26 EUR vor.

Keine große Überraschung war die Meldung, dass die Fusion von Deutscher Börse und NYSE Euronext vorbehaltlich regulatorischer Verfahren geglückt ist. Danach haben bereits über 80% ihrer Anteilseigner ihre Aktien zum Tausch angeboten. Erforderlich waren mindestens 75%. Ein Erfolg hatte sich bereits in den Vortagen abgezeichnet.

Heidelberger Druck verbilligten sich indes um 6,9% auf 2,27 EUR. Der Druckmaschinenhersteller hatte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres weniger umgesetzt als vom Unternehmen selbst erwartet. Praktiker fielen um weitere 5,5% auf 3,30 EUR. Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat kein Interesse an der in Schwierigkeiten steckenden Baumarktkette. "Wir schließen jedwede Übernahme von Praktiker komplett aus", sagte der Chef Karl-Erivan Haub.

DJG/mif/raz

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