Alt 07.02.12, 15:18
Standard XETRA-MITTAG/Schwächer: Auf Stagnation folgen Kursverluste
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach der Stagnation am Vortag legt der deutsche Aktienmarkt am Dienstag den Rückwärtsgang ein. Noch immer zeichnet sich in Athen keine Lösung in der Schuldenkrise ab. Der DAX gibt gegen 13.27 Uhr MEZ um 1 Prozent oder 70 Punkte auf 6.695 nach und fällt damit unter die Marke von 6.700 Zählern. "Die Verluste halten sich seit Wochenbeginn aber in Grenzen. Investoren scheinen also noch immer auf eine Lösung zu hoffen", sagt ein Händler mit Blick auf die Schuldenverhandlungen in Athen.

Gegenwind für Aktien gibt es von der Konjunktur. Das produzierende Gewerbe in Deutschland ist im Dezember um 2,9 Prozent gesunken im Vergleich zum November. Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. "Diese Zahlen sind eine negative Überraschung für die deutsche Wirtschaft", kommentiert Annalisa Piazza von Newedge. Allerdings hatten die in die Zukunft blickenden Auftragseingänge zuletzt positiv überrascht.

In Athen setzen die Koalitionspolitiker die Beratungen über die Sparmaßnahmen fort. Die Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), EU und EZB fordert weitreichende Reformen, die über Lohnkürzungen, eine Reform des Arbeitsmarktes bis hin zur Reduzierung der Zahl der Staatsbediensteten reichen. Gleichzeitig steigt jedoch der Druck der Straße auf die Politiker: Die Gewerkschaften haben zum Generalstreik aufgerufen.

"Die Märkte rechnen weiterhin damit, dass letztlich ein Deal zustande kommt", sagt Gavan Nolan von Markit Credit Research. Innerhalb der griechischen Regierungskoalition sträubten sich jedoch einige Akteure gegen harte Einschnitte, um so in der Bevölkerung Sympathien zu sammeln. Am Nachmittag könnten Marktteilnehmer verstärkt auf die andere Seite des Atlantiks blicken, denn dort äußert sich dann US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Senats zur Konjunktur und zum Staatshaushalt.

Zu den größten Verlierern zählen die Aktien der Automobilhersteller. Die Branche gilt als besonders konjunkturabhängig. BMW, Daimler und VW fallen deutlich über 2 Prozent. Lufthansa büßen 2,4 Prozent auf 10,92 Euro ein, das Kabinenpersonal hat das eigene Unternehmen wegen des Einsatzes von Leiharbeitern verklagt.

adidas, die am Montag auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen waren, geben um 2,8 Prozent auf 56,89 Euro nach. Hier dürften Anleger Kursgewinne mitnehmen. Seit Jahresbeginn sind adidas um mehr als 16 Prozent gestiegen. Metro verbilligen sich um 2,1 Prozent auf 29,40 Euro. Die französische Bank Exane BNP-Paribas hat die Aktie abgestuft. Metro dürfte in diesem Jahr unter der Konsumzurückhaltung in Europa leiden, begrüdnet das Haus die Abstufung.

In der zweiten Reihe rutschen Fielmann um 6,6 Prozent auf 74,19 Euro ab. Die Analysten der DZ Bank nennen die Geschäftszahlen der Optikerkette für das vergangene Jahr eine Enttäuschung. Auch die NordLB nennt die Zahlen enttäuschend und rät zum Verkauf der Aktie. TUI steigen um 0,6 Prozent auf 6,27 Euro. Der Reiseanbieter TUI Travel, an dem TUI mit knapp 55 Prozent beteiligt ist, ist mit roten Zahlen ins neue Geschäftsjahr gestartet. Den Umsatz hat TUI Travel jedoch um 5 Prozent auf 2,845 Milliarden Pfund Sterling gesteigert.

Hamburger Hafen geben um 1,8 Prozent auf 25,57 Euro nach. Die Geschäftszahlen des Hafenbetreibers haben einem Analysten der DZ Bank zufolge die Erwartungen des Marktes verfehlt.

DJG/bek/flf

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