FRANKFURT (Dow Jones) - Nach einer Rally von 700 Punkten seit Jahresbeginn geht dem DAX am Donnerstag ein wenig die Puste aus. Der Leitindex legt bis um 12.50 Uhr MEZ noch um 0,2 Prozent bzw 12 Punkte auf 6.629 zu, die Dynamik lässt also nach. Die Quartalszahlen mehrerer europäischer Schwergewichte quittieren Anleger mit Verkäufen. Wo die Kursgewinne besonders groß sind - bei Automobilaktien, Banken und im Ölsektor - werden Gewinne mitgenommen.

Denn zum Wochenausklang Freitag steht mit dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht das konjunkturelle Highlight der Woche an. Und damit dann auch das Risiko einer schärferen Korrektur an den Börsen weltweit, sollte sich der Beschäftigungsaufbau dort im Januar verlangsamt haben. Der im Börsen-Jargon "Payrolls" genannte Bericht zählt zu den wichtigsten Impulsgebern für die weltweiten Finanzmärkte. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte vor allem der Ausbau der Beschäftigung in den USA die Börsen befeuert.

"Der DAX übertreibt derzeit etwas, er ist aber noch in recht robuster Verfassung. Kurzfristig besteht nun auch die Chance, in Richtung 6.750 Punkte anzusteigen", so Analyst Stefan Salomon. Gewinnmitnahmen würden vom Markt gut "abgefedert", bei niedrigeren Kursen seien Anleger also rasch bereit, wieder zu kaufen.

Für Aufsehen an den weltweiten Handelsplätzen sorgt der Börsengang von Facebook. Das Unternehmen hat in den USA die Unterlagen für einen Gang an die Börse eingereicht. Ein Datum, eine Preisspanne oder die Aktienzahl teilte das soziale Netzwerk noch nicht mit. Wie das Wall Street Journal berichtete, sollen bis zu 10 Milliarden Dollar erlöst und eine Bewertung von 75 bis 100 Milliarden Dollar erreicht werden.

Deutsche Bank büßen nach einem überraschend hohen Verlust im vierten Quartal 2011 knapp 1,5 Prozent auf 33,52 Euro ein. Für Enttäuschung sorgt unter den Anlegern vor allem das schlechte Abschneiden im Investment Banking. Deutsche Börse ziehen um 4,2 Prozent auf 47,38 Euro an. Das Scheitern der Fusion mit der New York Stock Exchange sorgt immer mehr für Erleichterung. "Es setzt sich immer mehr die Meinung durch, die Deutschen hätten sich zum Junior-Partner abstempeln lassen", sagt ein Händler.

Ein klarer Kauf sind Aktien von Sky Deutschland, sie springen um 15,8 Prozent auf 2,19 Euro nach oben. Dank der steigenden Kundenzahl ist der Umsatz des Bezahlsenders Sky Deutschland im Jahr 2011 kräftig gewachsen. Die Anzahl der Kunden überschritt die Marke von drei Millionen. Der Nettozuwachs von 359.000 Neukunden sei das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.

Von Käufen im Rohstoffsektor profitieren auch die Titel des Düngemittelproduzenten K+S. Sie verteuern sich um 3,4 Prozent auf 38,95 Euro. Linde gewinnen 2 Prozent auf 124,90 Euro, nachdem Credit Suisse die Aktie des Herstellers von Industriegasen zum Kauf empfohlen hat.

Munich Re zeigt sich unverändert bei 101.55 Euro. Das Anlageergebnis des Rückversicherers übertrifft im vierten Quartal mit 1,9 Milliarden Euro die Konsensschätzung von Analysten von 1,75 Milliarden Euro. Der Konzern erwartet zudem im laufenden Jahr mit einem deutlich besseren Ergebnis.

DJG/bek/ros

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