Alt 01.02.12, 13:06
Standard XETRA-MITTAG/DAX legt deutlich zu - Index mit neuem Jahreshoch
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FRANKFURT (Dow Jones) - Entspannung macht sich am Mittwochmittag am deutschen Aktienmarkt breit. Die Aktienkurse ziehen auf breiter Front an. Die Hoffnung, dass die griechische Schuldenkrise endlich ein gutes Ende nimmt und auch die Konjunktur in der Eurozone wieder Fahrt aufnehmen könnte, treibt die Kurse auf neue Jahreshochs. Die Gemeinschaftswährung, die im frühen Handel auf ein Wochentief gerutscht war, hat sich ebenfalls wieder gut erholt.

Der DAX gewinnt um 13.13 Uhr MEZ 1,9 Prozent bzw 120 Punkte auf 6.579, nachdem er bei 6.598 Punkten im Verlauf ein neues Jahreshoch markiert hatte. ES war zugleich der höchste Stand seit rund sechs Monaten. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg nun schon 700 Punkte oder 12 Prozent.

Mit Ausnahme von Frankreich haben sich Einkaufsmanager aller großen EU-Staaten im Januar etwas optimistischer zur Konjunktur geäußert als noch im Dezember. In Italien stieg der entsprechende Indexwert auf den höchsten Stand seit September. Auch in Spanien hat sich die triste Stimmung aufgehellt. "Die Ergebnisse der Umfragen sind nicht so düster wie befürchtet. Im ersten Quartal dürfte die Geschäftsaktivität nicht so stark nachlassen wie bislang erwartet wurde", meint Annalisa Piazza von Newedge.

Sinkende Zinsen auf Anleihen der Schuldenstaaten Italien, Spanien und Portugal signalisieren die gestiegene Zuversicht der Anleger und sorgen ebenfalls für Rückenwind für die Aktienmärkte. Portugiesische Anleihen mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro stießen auf gute Nachfrage der Investoren.

Hinzu kommt, dass angesichts der Schuldenkrise in der Eurozone nach wie vor viele Investoren in europäischen Aktien untergewichtet sind. "Denen laufen nun die Kurse bereits zum Jahresbeginn nach oben davon", sagt ein Händler. Um den fahrenden Zug nicht komplett zu verpassen, müssen sie "aufspringen". Diese Untergewichtung treibt die Börsen seit Jahresbeginn nach oben.

Am Nachmittag könnten weitere Impulse dann aus den USA kommen. Hier wird der ADP-Bericht über die Beschäftigung im privaten Sektor im Januar veröffentlicht. Er gilt als "Vorläufer" für den offiziellen Bericht der US-Regierung, der am Freitag ansteht. Sollten die ADP-Zahlen die Erwartungen enttäuschen, könnten die Kurse wieder etwas nachgeben in Erwartung ebenfalls schwacher Daten zum Wochenausklang.

Größter Kursgewinner im DAX sind Infineon, die um 5 Prozent auf 7,32 Euro zulegen. Der operative Gewinn des Chip-Herstellers in den Monaten Oktober bis Dezember liegt ein gutes Stück über den Schätzungen von Analysten. Zudem sieht das Unternehmen nach einem schwierigen Jahresbeginn erste Anzeichen der Stabilisierung.

Gestützt wird der DAX vor allem von den Kursgewinnen der Schwergewichte RWE und E.ON. RWE verteuern sich um 4,1 Prozent auf 30,44 Euro und sind damit zweitstärkster DAX-Titel. Morgan Stanley hat die RWE-Aktie auf eine Empfehlungsliste genommen. Sie sei unter den europäischen Versorgern besonders günstig bewertet, argumentieren die Analysten. E.ON gewinnen 3,2 Prozent auf 16,87 Euro.

Deutsche Börse bleiben mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 45,25 Euro hinter dem Gesamtmarkt zurück. Die Fusion des Börsenbetreibers mit der New York Stock Exchange ist gescheitert. Wie zuletzt weithin erwartet, haben sich die 27 EU-Kommissare mehrheitlich der Empfehlung von Wettbewerbs-Kommissar Joaquin Almunia angeschlossen und das Projekt gestoppt.

Daimler-Aktien legen um 2,9 Prozent auf 43,46 Euro zu. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist über Finanzinstrumente mit über 7 Prozent beim Autobauer engagiert. Anleger könnten nun darauf spekulieren, dass die Bank diesen Anteil noch erhöht.

DJG/bek/ros

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