FRANKFURT (Dow Jones) - Der DAX zeigt am ersten Handelstag im Februar Stärke und steigt bis 10.15 Uhr um 1,6 Prozent auf 6.564 Punkte. Damit tendiert er nur nach knapp unter dem Jahreshoch vom 27. Januar "Viele Anleger sind auf dem falschen Fuß erwischt worden", so ein Händler. Die US-Anleger seien aus dem Markt draußen, aus Angst vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone. Diese Angst werde nun langsam ausgepreist. Zudem hätten viele kurzfristig orientierte Anleger auf eine Korrektur gesetzt, auch sie stünden nun im Abseits. Selbst auf mittelfristige Sicht optimistische Investoren hätten in den vergangenen Tagen Gewinne mitgenommen.

Nach einem DAX-Anstieg von mehr als 10 Prozent seit Jahresbeginn werden etliche Beobachter jedoch vorsichtiger. "Wir haben so unsere Zweifel, das sich der beste monatliche Jahresbeginn seit 1997 im Februar so einfach ohne Korrektur fortsetzen lässt", sagt ein Händler. "Investoren wollen sich nicht länger aggressiv für mehr Risiken positionieren vor einer Einigung in Griechenland", meint Stan Schamu von IG Markets. Die Einigung Griechenlands mit den privaten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt steht nach wie vor aus.

In Europa kommt die Konjunktur wegen der Schuldenkrise nicht in Gang, und auch in den USA haben zuletzt die Konjunkturdaten nicht mehr recht überzeugt. Am Nachmittag wird dort der ADP-Bericht über die Beschäftigung im privaten Sektor im Januar veröffentlicht. Er gilt als "Vorläufer" für den offiziellen Bericht der US-Regierung ("Payrolls"), der am Freitag ansteht. Sollten die ADP-Zahlen die Erwartungen enttäuschen, könnten die Kurse an der Wall Street nachgeben in Erwartung ebenfalls guter "Payrolls".

Gestützt wird der DAX vor allem von den Kursgewinnen der Schwergewichte RWE und E.ON. RWE verteuern sich um 3,9 Prozent auf 30,39 Euro und sind damit DAX-Gewinner Nummer eins. Händlern zufolge hat sich die Bank Morgan Stanley positiv zur RWE-Aktie geäußert. E.ON legen im Fahrwasser von RWE um 3,6 Prozent zu.

Infineon legen sogar um 4,4 Prozent auf 7,29 Euro zu. Der operative Gewinn des Chip-Herstellers in den Monaten Oktober bis Dezember liegt ein gutes Stück über den Schätzungen von Analysten. Zudem sieht das Unternehmen nach einem schwierigen Jahresbeginn erste Anzeichen der Stabilisierung.

Daimler-Aktien steigern sich um 1 Prozent auf 43,08 Euro. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist über Finanzinstrumente mit über 7 Prozent beim Autobauer engagiert. Anleger könnten nun darauf spekulieren, dass die Bank diesen Anteil noch erhöht.

Spannend könnte es für die Aktie der Deutschen Börse werden, wenn die EU-Kommission die Entscheidung zur Fusion mit der NYSE Euronext bekannt gibt. Der Traum von der transatlantischen Hochzeit mit der New York Stock Exchange könnte dann endgültig ausgeträumt sein. Alle Indizien sprechen dafür, dass die europäische Wettbewerbsbehörde ihre Zustimmung verweigert. Deutsche Börse steigen um 2 Prozent auf 45,90 Euro.

DJG/bek/raz

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