Alt 31.08.10, 12:29
Standard XETRA-MITTAG/DAX tendiert nach Minus zum Handelsstart seitwärts
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert nach einem schwachen Handelsstart am Dienstagmittag seitwärts. Eine Gegenbewegung am Mittag sorgt für eine Erholung vom Tagestief. Die Nachrichtenlage der Einzelunternehmen ist extrem dünn. Lediglich Bayer werden von unternehmenseigenen Neuigkeiten getrieben. "Im frühen Geschäft haben wir die schwachen Vorgaben aus Asien eingepreist", erklärt ein Händler das Geschehen. Als Grund für den Ausverkauf in Tokio wurde genannt, dass die Interventionsideen der Bank of Japan gegen den starken Yen als nicht angemessen erachtet werden. Der Yen baute damit seine Stärke zum US-Dollar aus, was für die exportabhängige japanische Wirtschaft einen Belastungsfaktor darstellt.

Der DAX verliert um 13.00 Uhr MESZ 0,8% oder 46 Punkte auf 5.866 Zähler. Charttechnisch orientierte Händler hoffen beim DAX auf eine Verteidigung der Unterstützungen um 5.800 Punkte. Falls der amerikanische S&P-500-Index am Nachmittag unter seine wichtige Unterstützung bei 1.040 fällt, dürfte der DAX seine Reise in Richtung 5.600 Punkte aufnehmen.

Grund für die zunehmend schlechte Stimmung der Börsianer ist die wachsende Überzeugung, dass sich ein neuerliches Abgleiten der US-Wirtschaft in die Rezession nur schwer verhindern lassen wird. "Es setzt sich zunehmend die Einschätzung durch, dass vor allem die Federal Reserve und die Bank of Japan am Ende ihrer Stimulierungsmöglichkeiten angekommen sind", so der Marktteilnehmer. Auch das von US-Präsident Barack Obama erwogene weitere Konjunkturprogramm könne diese Sorge nicht besänftigen: "Too little, too late".

Im Fokus der Börsianer stehen nun die US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Auf dem Programm stehen der Case-Shiller-Hauspreisindex für 20 Städte im Juni und im zweiten Quartal sowie der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago im August. Er gilt Ökonomen als Vorläufer des für Mittwoch avisierten landesweiten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA im August. Darüber hinaus steht die Veröffentlichung des vom US-Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelten Verbrauchervertrauens im August an.

Die Liste der Verlierer führen die Werte an, die zu den Zyklikern gezählt werden. Verkauft werden daher die Aktien der Automobilhersteller, Daimler verlieren 1,3% und Volkswagen geben um 0,7% nach. BMW haben die anfänglichen Verluste deutlich verringert und tendieren am Mittag nur noch 0,3% leichter. Es wird damit gerechnet, dass die bayrische Automobilschmiede demnächst in die Königsklasse, den Euro-Stoxx-50, aufsteigt. Dies könnte am Abend der Index-Anbieter Stoxx bekannt geben.

Aber auch beim Düngemittelhersteller K+S sowie in den Stahlherstellern fahren Investoren ihre Positionen zurück. Infineon, die bereits am Vortag mit dem Verkauf der Handychip-Sparte unter Verkaufsdruck standen, geben um weitere 2,9% nach.

Bayer können sich gegen den schwachen Gesamtmarkt stellen und legen deutlich um 2,2% auf 48,03 EUR zu. Im Handel wird auf die neueste Studie zum Blutgerinnungshemmer "Rivaroxaban" von Bayer verwiesen. Das Mittel zur Behandlung akuter, tiefer Venenthrombosen habe in einer Studie gezeigt, dass es nicht nur auf die Prävention von Thrombosen, sondern auch auf die Behandlung akuter Fälle zielt.

Auf dem lukrativen Markt für Blutverdünner liefern sich die Pharmakonzerne derzeit einen Wettkampf. Neben der Bayer meldeten auch Bristol-Myers Squibb und Pfizer positive Ergebnisse zu ihrem Gerinnungshemmer "Apixaban". In der vergangenen Woche hatte zudem die US-Arzneimittelbehörde angekündigt, sich Mitte September mit dem Zulassungsantrag für das Medikament "Pradaxa" von Boehringer Ingelheim zu beschäftigen.

DJG/thl/gei

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