Alt 25.08.10, 00:29
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX schwach - Negative Signale vom US-Häusermarkt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nach bewegtem Handel schwach geschlossen. "Der Markt ist aufgrund der Furcht vor dem 'Double Dip' angeschlagen", sagte ein Händler mit Blick auf die herrschenden Sorgen um ein erneutes Abgleiten der USA in die Rezession. Überraschend schwache US-Immobiliendaten unterstrichen den fragilen Zustand der amerikanischen Wirtschaft einmal mehr und ließen den DAX am Nachmittag auf Tagestief fallen, bevor es zum Handelsschluss zu einer kleinen Erholung im Gefolge der US-Börsen kam.

Der DAX verlor 1,3% bzw 75 Punkte auf 5.935 Punkte, schloss damit aber deutlich über dem Tagestief von 5.869 Punkten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 94,4 (Vortag: 68,1) Mio Aktien im Wert von rund 2,63 (Vortag: 1,96) Mrd EUR. Von "katastrophalen Zahlen" war in Hinblick auf die US-Daten die Rede: Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA waren im Juli auf den niedrigsten Stand seit rund fünfzehn Jahren eingebrochen und hatten damit selbst die pessimistischsten Schätzungen unterschritten.

"Ein Licht am Ende des Tunnels ist bislang nicht auszumachen. Hierzu bedürfte es vor allem einer deutlichen Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt. Doch die Beschäftigungsanstiege waren jüngst eher enttäuschend", kommentierte Volkswirt Thilo Heidrich von der Postbank die Daten. Daher sei auch mittelfristig nicht mit guten Neuigkeiten vom Wohnungsmarkt zu rechnen.

Als einen der wenigen Hoffnungsschimmer wertete ein Händler, dass der belgischen Geschäftsklimaindex sich im August unerwartet stark verbessert hat, was vor allem an der guten Auftragslage am Bau lag. Der belgische Geschäftsklimaindex gilt als Vorlaufindikator für den ifo-Index am Mittwoch. Auch der Schluss über der Unterstützung bei 5.905 Punkten lasse auf eine vorübergehende Stabilisierung hoffen.

Unter Druck standen die zyklische Werte und Finanztitel, was angesichts der konjunkturellen Sorgen als wenig überraschend bezeichnet wurde. Mit einem Abschlag von 5% auf 32,00 EUR mussten HeidelbergCement Federn lasse. Die Aktie wurden von einem gesenkten Ausblick des Wettbewerbers CRH belastet. Auch Hochtief gaben mit 3,4% auf 51,52 EUR deutlich nach.

Dagegen konnten sich die defensiven Werte besser alten. Die Aktien der beiden großen Versorger E.ON und RWE gaben lediglich um 0,7% auf 22,40 EUR bzw 1% auf 52,91 EUR nach. Auch Merck schlugen sich mit plus 0,8% auf 68,20 EUR wacker. Hier half auch eine Kaufempfehlung von Vortag.

Als im Rahmen der Erwartungen liegend bezeichneten Händler die Zahlen von Kabel Deutschland. Die leicht angehobene Prognose sollte nach Ansicht der Analysten der Commerzbank erreichbar sein. So habe sich die Zahl der Internet-Kunden besser entwickelt als erwartet. Dies sei ein "gutes Ergebnis in einem schwierigen Marktumfeld", so die Analysten. Die Aktie gewann 0,6% auf 23,81 EUR.

DJG/mif/reh

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