Alt 23.08.10, 12:14
Standard XETRA-MITTAG/Ohne Volumen etwas fester - Technische Erholung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach den Kursverlusten der vorangegangenen Handelstage zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Montagmittag etwas fester. "Mehr als eine angesichts der überverkauften Lage technisch bedingte leichte Erholung ist das aber nicht", sagt ein Börsianer. Die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung in den USA laste unverändert auf den Aktienkursen. Dies zeige sich auch an den weiter sehr niedrigen Volumina. "Niemand will sich auf irgendwas einlassen."

Bis 11.58 Uhr steigt der DAX um 0,4% oder 25 auf 6.030 Punkte. Charttechnisch trifft der Leitindex im Bereich von 6.062 und 6.094 Punkten auf Widerstände, unterstützt ist er auf dem Niveau von 6.000 und 5.885 Punkten. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 0,6% bzw 50 Zähler auf 8.239 nach oben. Der TecDAX notiert unverändert bei 742 Punkten.

Keine neuen Akzente hat die erste Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor der Eurozone im August gesetzt. Die Entwicklung entspreche größtenteils den Erwartungen, sagt Thilo Heidrich aus dem volkswirtschaftlichen Research der Deutschen Postbank. Aufgrund einer weltweit abflauenden Nachfrage habe die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe des gemeinsamen Währungsgebiets wohl ihren Höhepunkt erreicht.

"Dagegen halten sich die Indizes für den Dienstleistungssektor seit Monaten auf hohem Niveau oder verbessern sich stetig", so der Ökonom. Bislang deuteten noch alle Indikatoren mit Werten von deutlich über 50 Punkten auf eine anhaltende Konjunkturbelebung hin.

Aus Übersee steht am Nachmittag mit dem Chicago-Fed-National-Activity-Index für Juli ein weiteres von einer regionalen Federal Reserve Bank berechnetes Stimmungsbarometer auf dem Programm. Dem so genannten CFNAI haben die Kapitalmärkte in der Vergangenheit aber stets geringere Beachtung als etwa dem Philly-Fed- oder dem Empire-State-Index beigemessen.

K+S steigen um 1,8% auf 43,30 EUR und gehören damit bislang zu den Tagesgewinnern. Einem Bericht der Nachrichtenagentur "Bloomberg" zufolge eilen dem kanadischen Kalihersteller Potash im Kampf gegen die unerwünschte Übernahme durch BHP Billiton möglicherweise die chinesische Sinochem und die brasilianische Vale zu Hilfe. "Kommt BHP Billiton bei Potash nicht zum Zug, glaubt der Markt, dass K+S interessant wird", sagt ein Händler. Darüber hinaus lasse die jüngste Serie an Berichten über künftige Nahrungsmittelknappheiten bei den Düngemittelherstellern bereits die Winteraussaatzeit in den Fokus rücken.

Merck KGaA legen um 0,8% auf 67,80 EUR zu. Die Analysten des UniCredit haben die Aktien des Pharma- und Spezialchemieunternehmens auf "Kaufen" von "Halten" und das Kursziel auf 82 EUR von 64 EUR angehoben. Eine erfolgreiche Integration von Millipore könne für den Aktienkurs die Wende zum Guten darstellen.

Die Stärke des Bankensektors begründen Marktteilnehmer mit einer auf internationalen Vorgaben fußenden Erholung, einem Rückkauf auf ermäßigtem Niveau. Ihre erhöhte Volatilität verleihe den Aktien der Kreditinstitute dabei naturgemäß einen signifikanteren Auftrieb als er anderen Branchen zu eigen sei. Tiefer reichende Gründe für den Anstieg seien indes nicht gegeben und auch der Blick auf die einzelnen Titel enthülle mithin keine Auffälligkeiten. "Die Werte sind in der Vorwoche stärker gefallen und nun wieder gefragt", bringt ein Händler den Vorgang auf den Punkt. Deutsche Bank steigen um 1,5% auf 51,58 EUR, Commerzbank um 0,6% auf 6,77 EUR.

Am anderen Ende des Kurszettels geben MAN um 0,7% auf 67,52 EUR nach, Metro verbilligen sich um 0,6% auf 39,97 EUR. Linde geben um 0,7% auf 90,65 EUR nach. In der zweiten Reihe geht es für Sky Deutschland um 11,7% auf 1,02 EUR nach oben. Der Bezahlfernsehsender will sich im Kampf um mehr Kunden mit Kabelnetzbetreibern verbünden. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 45,42% beteiligt.

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