Alt 20.08.10, 12:49
Standard XETRA-MITTAG/Schwächer - Konjunktursorgen trüben die Stimmung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt gibt am Freitagmittag weiter nach. Der DAX verliert gegen 13.36 Uhr 0,9% oder 53 auf 6.022 Punkte. Marktteilnehmer verweisen vor allem auf technische Faktoren. Der Leitindex sei unter den Bereich von 6.060/50 Punkten gefallen; ein Test der 6.000er-Marke sei nun möglich. Vor allem jedoch belasteten Konjunktursorgen, nachdem der Konjunkturindex der US-Notenbank-Filiale in Philadelphia am Donnerstag auf Rezessionsniveau gefallen sei.

Am Devisenmarkt gibt der Euro Richtung 1,27 USD nach, was als Zeichen abnehmender Risikobereitschaft gewertet wird. Im Blick steht auch der kleine Verfalltag an der Eurex. Der Abrechnungspreis für DAX-Optionen sei bei 6.002,71 Punkten festgestellt worden und damit in der Nähe des DAX-Tagestiefs von 6.001,54 Punkten, meint ein Marktteilnehmer.

Die Stimmung unter den Anlegern beschreibt ein Händler als getrübt. Mit dem Ende der Berichtssaison sei ein wichtiger positiver Impulsgeber ausgefallen. "Der Markt konzentriert sich daher vermehrt auf Konjunkturdaten, und das sich dort ergebende Bild ist kein schönes", so der Marktteilnehmer. Allerdings gebe es derzeit keine Hinweise darauf, dass der DAX mittelfristig aus der Handelsspanne zwischen 5.800 und 6.300 Punkten ausbrechen werde.

Bei den Einzelwerten verlieren Merck 1,3% auf 67,14 EUR. Händler verweisen auf die Schwäche von Sharp. Die Aktie wurde von einem Bericht der Zeitung "Nikkei" belastet, wonach das Unternehmen die Produktion von LCD-Panels für ein bis zwei Monate reduzieren möchte. Das schüre erneut Nachfrage-Sorgen, heißt es im Handel. K+S verlieren 1,3% auf 43,05 EUR, nachdem sie zuletzt dank der Übernahmefantasie in der Branche stark gestiegen waren. Angeführt wird die Verliererliste von Allianz mit einem Minus von 2,5% auf 82,12 EUR. Auch einige konjunkturabhängige Aktien wie BMW, HeidelbergCement und Infineon geben überdurchschnittlich stark nach.

Der MDAX fällt überdurchschnittlich um 1,5%. Das unterstreiche, dass der Druck auf den Gesamtmarkt vor allem von zyklischen Werten ausgehe, heißt es im Handel. Aufgrund der höheren Volatilität der Zykliker sei das nicht weiter auffällig, bringe aber möglicherweise auch die größeren Sorgen mit Blick auf die konjunkturellen Aussichten zum Ausdruck. Celesio halten sich mit einem Minus von 0,3% auf 16,54 EUR vergleichsweise gut. Im Handel wird der angebliche Verkauf der Anzag-Beteiligung leicht positiv für Celesio gewertet. Laut einem Artikel der "FTD" verhandelt das Unternehmen in diesem Zusammenhang mit dem britischen Konkurrenten Alliance Boots.

Im TecDAX fallen Conergy um 6,4% auf 0,62 EUR. Der als kommender Unternehmenschef geplante Manager Andreas von Zitzewitz verlässt das Unternehmen. Auch centrotherm stehen unter Druck und verlieren 5,8%. Wirecard legen dagegen um 2,5% zu. Die Aktie profitiert damit von Fantasie nach der Übernahme des britischen Mitbewerbers DataCash durch MasterCard für 333 Mio GBP, heißt es im Handel. Der TecDAX verliert 1,2%.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
DJG/hru/mif/raz


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