Alt 06.03.13, 12:23
Standard Rekordhoch des Dow Jones sorgt für Kauflaune
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Rekordjagd auch an den Börsen in Ostasien. Nachdem der Dow-Jones-Index an der Wall Street am Dienstag nach neuerlich guten US-Konjunkturdaten auf einem neuen Allzeithoch geschlossen hat, haben auch die Börsianer in Asien mit Käufen die Indizes weiter nach oben getrieben. In der gesamten Region legten die Aktienmärkte zu. Hier und da markierten die Marktbarometer zwar auch Mehrjahreshochs, von Rekordständen wie beim Dow sind die meisten Indizes der Region noch weit entfernt.

Der Nikkei-Index legte um 2,1 Prozent zu auf 11.932 Punkte und erklomm damit den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren. Auch in Sydney erreichte der Index nach einem Anstieg um 0,8 Prozent zuletzt im September 2008 gesehene Höhen.

Trotz des höchsten Stands seit 2008 liegt der Nikkei-Index aktuell noch 70 Prozent unter dem Allzeithoch von 1989. Damals hatte er bei fast 39.000 Punkten gelegen. Der koreanische Kospi liegt rund 10 Prozent unter seinem Rekordhoch, in Sydney sind es 25 Prozent. Die Rekordhochs der chinesischen Börsen liegen ebenfalls weit zurück im Jahr 2007. Der Shanghai Composite Index liegt aktuell 62 Prozent unter dem damaligen Hoch von 6.092 Punkten.

"Die expansiven geldpolitischen Maßnahmen in Japan, den USA und in Europa sorgen für überschüssige Liquidität am Markt. Die Gewinne beim Dow sind nur ein Teil davon", sagte Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management. Mittelfristig sehe es für die globalen Aktienmärkte weiter günstig aus, befand auch Schwellenland-Experte Adrian Zürcher von Credit Suisse. Der Mangel an Anlagealternativen im Umfeld rekordniedriger Zinsen sei weiter ein schlagendes Argument für Aktienkäufe.

Die leichte Aufwertung des Yen, der Dollar gab im Vergleich zum Vortageshoch von knapp 93,50 auf 93,30 Yen nach, erklärten Experten mit den geringen Erwartungen an die am Donnerstag stattfindende Sitzung des Geldpolitischen Rates der japanischen Notenbank. Dieser werde zum letzten Mal vom am 19. März aus dem Amt scheidenden Notenbankgouverneur Masaaki Shirakawa geleitet und dürfte keine weiteren Lockerungsmaßnahmen beschließen, hieß es. Diese erhoffen sich Marktteilnehmer von Shirakawas Nachfolger, dem als "geldpolitische Taube" geltenden Haruhiko Kuroda.

Am Aktienmarkt in Tokio bauten die Aktien des Einzelhandelsunternehmen Fast Retailing ihre Gewinne vom Vortag um weitere 8 Prozent aus und notieren auf einem Allzeithoch. Das Unternehmen hatte gute Geschäftszahlen und eine Expansion seiner Bekleidungskette Uniqlo gemeldet.

Tagesfavorit war aber die Sharp-Aktie, die um gut 14 Prozent nach oben schoss. Getrieben wurde der Kurs von später bewahrheiteten Spekulationen über einen Einstieg des koreanische Elektronikriesen Samsung. Sharp teilte nach Börsenschluss mit, dass Samsung für 111 Millionen Dollar ein 3-prozentiges Aktienpaket von Sharp erwirbt.

Rückenwind für die Aktienkurse in Down Under kam von den australischen BIP-Zahlen. Die australische Volkswirtschaft ist im vierten Quartal zum Vorquartal wie erwartet um 0,6 Prozent gestiegen und zum Vorjahresquartal um 3,1 Prozent. Hier war lediglich ein Plus von 3,0 Prozent erwartet worden. Erst am Vortag hatte die australische Notenbank wegen der sich aufhellenden Konjunktur von einer Leitzinssenkung abgesehen. Am Devisenmarkt legte der Austral-Dollar nach den Daten weiter zu und kostete zuletzt 1,0285 US-Dollar. Im asiatischen Handel am Dienstag waren es noch weniger als 1,0200 Dollar.

In Hongkong und China konnten sich die Immobilienaktien nach den angekündigten neuen restriktiven Maßnahmen zur Dämpfung des Preisanstiegs im Immobiliensektor weiter erholen. Am Montag war das Marktbarometer in Schanghai wegen der Maßnahmen noch um fast 4 Prozent eingebrochen, ehe es sich bereits am Dienstag von einem Teil dieser Verluste wieder erholte.

Nur vorübergehend leicht aufwärts ging es mit dem Ölpreis in Reaktion auf die Nachricht vom Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez. Das Barrel der US-Sorte WTI kostete zwischenzeitlich über 91 Dollar, war zuletzt aber wieder für 90,86 Dollar zu haben. Vereinzelt ist von Sorgen zu hören, nach dem Tod von Chavez könnte es in einem der wichtigsten Opec-Staaten zu politischer Instabilität kommen. Es gebe eine "Gefahr", dass die Öllieferungen während des politischen Übergangs nach seinem Tod unterbrochen werden könnten, sagte ein Analyst.

2011 förderte Venezuela Daten von BP zufolge durchschnittlich 2,7 Millionen Barrel Erdöl pro Tag, rund 3,5 Prozent der weltweiten Produktion. Ein Großteil davon ging trotz der politischen Spannungen zwischen beiden Staaten in die USA.

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