Alt 04.03.13, 10:09
Standard Kursrutsch in Schanghai - Immobilienaktien stürzen ab
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Die Börsen in China haben einen klassischen Fehlstart in die neue Woche hingelegt. Belastet von einer Verschärfung der Regulierung im Immobiliensektor und einem schwächelnden chinesischen Dienstleistungssektor ging es in Schanghai um 3,9 Prozent steil bergab. In Hongkong kam der Markt mit einem Minus von 1,5 Prozent mit einem blauen Auge davon.

Nachdem die chinesische Regierung die Bedingungen für die Immobilienfinanzierung am Freitag stärker als erwartet erschwert hat und eine bislang bestehende Wahlmöglichkeit bei der Besteuerung von Gewinnen aus Immobiliengeschäften gestrichen hat, verzeichneten Immobilienwerte sowie die Papiere von Baukonzernen und Zementherstellern herbe Verluste. "Die Regulierung ist wesentlich härter ausgefallen als erwartet." sagte Teng Yin von Everbright Securities.

Immobilenverkäufer müssen den neuen Regeln zufolge Gewinne nun mit 20 Prozent versteuern. Zuvor hatten sie die Möglichkeit zwischen diesen 20 Prozent oder einer Steuer von 1 bis 3 Prozent auf den Verkaufswert zu wählen.

Besonders unter Abgabedruck standen die Aktien der chinesischen Immobilienentwickler China Vanke und Poly Real Estate. Sie brachen jeweils um 10 Prozent ein und erreichten damit den maximal möglichen Tagesverlust. Im Fahrwasser notierten die Papiere der China Merchants Bank ebenfalls im Minus. Trotz eines überraschend hohen Gewinnwachstums im vergangenen Jahr verloren die Papiere 2,3 Prozent.

In Sydney löste die strengere Regulierung des chinesischen Immobilienmarktes Sorgen aus, dass die Nachfrage nach Rohstoffen sinken könnte. Der S&P/ASX-200 gab um 1,5 Prozent nach. Die Aktien von Rio Tinto verloren 3,7 Prozent und die Papiere von Fortescue Metals gaben 3,5 Prozent nach.

Anders als in China waren in Japan Aktien von Immobilienunternehmen gefragt. Sie dürften im Falle einer anziehenden Inflation, wie sie von der Regierung angestrebte wird, mit am stärksten profitieren, erwarten Investoren. So dürften Immobilien-Fonds nach Medienberichten in den ersten drei Monaten 2013 im Vergleich zum Vorquartal fast dreimal so viel Kapital akquirieren. Die Aktien von Mitsui Fudosan gewannen 4,2 Prozent, Sumitomo Realty & Development notierten 5,3 Prozent im Plus und die Papiere von Mitsubishi Estate sogar 8,2 Prozent. Der Nikkei-Index legte dagegen um 0,4 Prozent auf 11.652 Punkte zu.

In Südkorea waren vor allem die Aktien von Samsung gefragt, nachdem ein US-Gericht im US-Patentstreit zwischen Apple und Samsung Electronics Teile des milliardenschweren Urteils gegen den südkoreanischen Konzern gekippt hat. Neu verhandelt werden sollen demnach 450 Millionen der insgesamt Apple zugesprochenen Schadenssumme von 1,05 Milliarden US-Dollar. Samsung-Aktien legten um 0,9 Prozent zu. Insgesamt gab der Kospi jedoch belastet von einem insgesamt im Vergleich zur Vorwoche leichteren Yen um 0,7 Prozent nach.

Am Devisenmarkt behauptete der Dollar das zum Vorwochenausklang erhöhte Niveau zum Yen. Gestützt von positiven US-Daten und der Spekulation auf ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik hatte der US-Dollar bereits am Freitag zugelegt. Zudem hatte der für die Spitze der Notenbank nominierte Haruhiko Kuroda in einer Rede vor dem Parlament seine Entschlossenheit bekräftigt, für einen schwächeren Yen einzutreten. Zuletzt kostete der Dollar 93,60 Yen nach 93,50 Dollar am späten Freitag.

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