Alt 01.03.13, 11:30
Standard Konjunkturdaten aus China belasten Aktienmarkt
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Schwache Konjunkturdaten aus China haben am Freitag etwas auf die Stimmung an den ostasiatischen Börsen gedrückt. Eine einheitliche Tendenz ließ sich gleichwohl nicht ausmachen. Während die chinesischen Handelsplätze im Minus schlossen, bremsten die China-Daten bei den übrigen Börsen zumindest die verhaltenen Aufwärtstendenzen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe Chinas war im Februar zwar knapp im Expansionsbereich geblieben, fiel aber gegenüber dem Januarwert leicht zurück, wie bereits zuvor der von der HSBC ermittelte Index. Zudem verfehlte der Index die Markterwartung, die von einer moderaten Verbesserung ausgegangen war.

"Die wirtschaftliche Aktivität und auch die jüngste Erholung bleiben mäßig. Einzig die Schwerindustrie vollzieht eine kräftige Trendwende", kommentierten die ANZ-Volkswirte Liu Li Gang und Zhou Hao den Datenkranz. Die Citigroup-Analysten verneinten die Frage nach einem Wendepunkt im chinesischen Wirtschaftszyklus. In Hongkong gab der HSI 0,6 Prozent ab, in Schanghai verlor der Leitindex Composite 0,3 Prozent.

Deutlicher abwärts ging es mit den Papieren des Immobilienentwicklers Sun Hung Kai Properties, dessen Aktie 1,9 Prozent abgab. Die Gesellschaft senkte ihren Ausblick. Nach einer Gewinnwarnung von China Life Insurance zählte der Versicherungscenter zu den schwächsten. Die Titel von China Life sanken um 4,4 Prozent, die von Ping An Insurance um 2,9 Prozent und jene von China Pacific Insurance um 2,6 Prozent.

Zu den abgebenden Börsen zählte auch Sydney, der S&P/ASX-200 verlor 0,4 Prozent. Der Leitindex wurde von Abschlägen im schwer gewichteten Minen-Sektor gedrückt. Die Anteilsscheine von BHP Billiton, Woodside Petroleum, Rio Tinto, Newcrest und Fortescue Metals verbilligten sich zwischen 0,6 und 4,0 Prozent, nachdem die Rohstoffpreise gefallen waren. Die schwachen Chinadaten könnten den Rohstoffhunger der chinesischen Wirtschaft zügeln, hieß es im Handel. Verwiesen wurde hier aber auch auf die gescheiterten Haushaltsverhandlungen in den USA. In Singapur und Malaysia drehten die Börsen ganz knapp ins Minus, in Südkorea wurde aufgrund eines Feiertages nicht gehandelt.

Der schwächelnde Yen verhalf dem japanischen Leitindex Nikkei-225 an der Börse in Tokio zu einem Aufschlag von 0,4 Prozent. Der marktbreitere Topix gewann 0,9 Prozent. Japan verharrt - wenn auch im erwarteten Rahmen - weiter in der Deflation, wie aktuelle Daten offenbarten. Die Papiere von Tokyo Gas schossen um 4,0 Prozent in die Höhe, nachdem Presseberichte einen neuen Aktienrückkauf im Volumen von 30 Milliarden Yen ins Spiel gebracht hatten. Dieser wäre sechsmal umfangreicher als das bisherige Programm.

Spekulationen über ein schnelleres Wiederanfahren der bislang weiterhin stillgelegten Atomkraftwerke stützten die Aktien der Versorger. Der Kurs von Tokyo Electric Power legte um 2,9 Prozent, der von Kansai Electric Power um 1,3 Prozent und jener von J-Power um 2,5 Prozent zu.

Am Devisenmarkt legte der US-Dollar leicht zum Yen zu. Die US-Devise ging bei 92,64 Yen um, im Tagestief wurde der Dollar mit 92,47 Yen gehandelt. "Mit der neuen Führung der Bank of Japan und dem anstehenden Ende des Geschäftsjahres in Japan wird der Markt anfälliger für politische Entscheidungen", sagte Marktstratege Kenichi Hirano von Tachibana Securities.

Belastet von den PMI-Daten verbilligte sich Rohöl leicht, das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostete 91,81 Dollar nach einem Vortagesschluss von 92,05 Dollar. Der Goldpreis gab nach und lag bei rund 1.577 Dollar. Zuvor hatten die Deflation in Japan und die schwachen Konjunkturdaten in China noch gestützt, stehen diese Umstände doch nicht für ein Ende der lockeren Geldpolitik, die tendenziell als Kurstreiber für den Goldpreis gilt.

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