Alt 28.02.13, 11:15
Standard Italienische Anleihenauktion macht Mut
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Der Schrecken, den die italienischen Wähler den Finanzmärkten eingejagt haben, entpuppt sich in Ostasien zu einem Strohfeuer. Nach den ersten Erholungsansätzen am Mittwoch geht es am Donnerstag weiter aufwärts an den Börsen der Region. Italien ist aber weiter der bestimmende Faktor: Sorgte die politische Hängepartie nach der Wahl zu Beginn der Woche noch für lange Gesichter, trieb nun die Erleichterung über das ungebrochene Investorenvertrauen in Italien die Kurse nach oben. Das Eurokrisenland musste am Mittwoch zwar einen Risikoaufschlag bei der Emission von Langläufern entrichten, letztlich konnte sich Italien aber problemlos am Markt refinanzieren, genießt also offenkundig weiter das Vertrauen der Anleger.

Rückenwind kommt aber auch von den Notenbanken: So hat EZB-Präsident Mario Draghi mit seinen Aussagen über eine Fortsetzung der unterstützenden Geldpolitik das Vertrauen in die Eurozone nach Aussagen aus dem Handel gestärkt. Bereits zuvor hatte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke die Aufrechterhaltung der lockeren US-Geldpolitik bekräftigt. Die Flut von Notenbankgeldern auch und gerade an die globalen Börsen dürfte anhalten, so das Kalkül der Anleger in Asien.

Die Aufschläge in Asien waren breit gestreut. Von Sydney über Seoul, Hongkong, Schanghai bis nach Singapur legten die Indizes zu. Eine Sonderstellung nahm einmal mehr der japanische Aktienmarkt ein, der wieder einmal starke Impulse vom Devisenmarkt bekam. Der Nikkei-Index gewann mit dem wieder nachgebenden Yen 2,7 Prozent auf 11.559 Punkte und das trotz schwacher Immobiliendaten, schwacher Industrieproduktion im Januar und eines deutlichen Rückgangs bei der Kfz-Fertigung. Der Dollar stieg auf zuletzt 92,28 Yen nach Tiefständen von unter 91,50 Yen am Mittwoch.

Geschwächt wurde der Dollar davon, dass für die Nachbesetzung des Gouverneurspostens der Bank of Japan Haruhiko Kuroda nominiert wurde, der bislang die Asian Development Bank leitete. Am Devisenmarkt festigte sich damit die Überzeugung, dass Japan mit dem als geldpolitische "Taube" geltenden Kuroda eine dauerhafte Abwertung des Yen durchsetzen kann.

Aufgrund steigender Exportchancen gehörten die entsprechenden Sektorwerte in Tokio zu den klare Gewinnern. Gesucht waren auch die Aktien von Wertpapierhändlern und Immobilienunternehmen. Die Papiere von Honda Motor gewannen 3,8 Prozent, die von Nomura Holdings 1,9 Prozent und die von Mitsui Fudosan 5,3 Prozent. Komatsu-Aktien zogen um 3,7 Prozent an, nachdem die Zeitung "Nikkei" von einer positiven Geschäftsentwicklung bei dem Baumaschinenhersteller berichtet hatte. In Hongkong kletterte der Kurs von Sino Land um 3,5 Prozent. Der Zwischenbericht des Immobilienentwicklers überzeugte die Anleger.

Die Ölpreise zeigten sich unter dem Strich wenig bewegt. Der Goldpreis erholte sich nur zwischenzeitlich leicht von seiner Vortagestalfahrt. Die Feinunze kostete zuletzt aber nur noch knapp 1.591 Dollar, rund 4 Dollar weniger als zum US-Handelsschluss.

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