Alt 27.02.13, 12:48
Standard Börsen wagen leichte Erholung von Italienschreck
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Die Börsen in Ostasien scheinen bis auf Tokio den Italienschreck schnell wegzustecken. Während der Nikkei-Index von dem festeren Yen gebremst wurde, sorgte US-Notenbankpräsident Ben Bernanke am Mittwoch an den übrigen Börsen für gute Laune. Bernanke hatte am Dienstag vor dem US-Kongress das Anleihekaufprogramm der Federal Reserve verteidigt. Dieses habe der US-Konjunktur wichtige Impulse verliehen, weil es die langfristigen Zinsen niedrig halte. An den ostasiatischen Börse wurden diese Aussagen als Beleg für eine Fortführung des Programms interpretiert.

"Bernanke bekräftigte die Fortsetzung der quantitativen Lockerungen, bis die Arbeitslosigkeit sinkt", kommentierte Bereichsleiter Vermögensverwaltung Martin Lakos von Macquarie in Australien die Bernanke-Verlautbarungen. Die drohende Unregierbarkeit Italiens nach der Wahl und die damit drohende Verschärfung der Eurokrise seien aber keineswegs vergessen, wenngleich sie etwas in den Hintergrund getreten seien, hieß es.

Zusätzlich gestützt von Gewinnen bei Brokern führte der Shanghai-Composite die Liste der Gewinner mit einem Plus von 0,9 Prozent an. Nachdem die chinesische Aufsichtsbehörde am späten Dienstag bekannt gegeben hatte, die Zulassung von Brokern für den Börsenhandel zu vereinfachen und Beschränkungen teilweise abzuschaffen, legten Citic Securities, Industrial Securities und Haitong Securities zwischen 2,8 und 3,5 Prozent zu.

Gegen den lokalen Trend büßte der Nikkei-Index belastet von einem unverändert festen Yen 1,3 Prozent auf 11.253 Punkte ein und setzte damit seinen Abwärtstrend fort. Der US-Dollar kostete mit 91,77 Yen zuletzt etwas weniger als am Vorabend, als er mit 91,97 Yen aus dem New Yorker Handel ging. Seit Bekanntwerden der Ergebnisse der italienischen Parlamentswahl hat die japanische Währung damit gegenüber ihrem Höchststand vom Montag von 94,77 Yen rund 3 Yen eingebüßt.

Belastet von dem starken Yen standen insbesondere die Aktien von exportorientierten Unternehmen unter Abgabedruck: Toyota verloren 2,3 Prozent, die Aktien von Honda gaben 2,5 Prozent ab und die Titel von Canon sanken um 2,7 Prozent. Gefragt waren dagegen Immobilienwerte. Sie profitierten von Hoffnungen auf eine stärkere Lockerung der japanischen Geldpolitik. So legten die Aktien von Heiwa Real Estate um 0,9 Prozent zu.

Aufwärts ging es in Sydney mit einem Plus von 0,7 Prozent. Besonders gefragt waren die Aktien des Versicherers QBE. Nachdem die Deutsche Bank die Papiere zum Kauf empfohlen hatte, kletterten sie um 3,4 Prozent. Bergauf ging es zudem für Caltex. Nach Hochstufung durch die Credit Suisse stieg der Kurs um 4,4 Prozent.

Mehr Musik war in den Aktien von AirAsia, die an der malaysischen Börse um 8,3 Prozent emporschnellten. Ein mehr als verdoppelter Nettogewinn des größten Billigfliegers in Südostasien im vierten Quartal verzückte Anleger. In Hongkong stiegen die Papiere von AIA um 4,1 Prozent, nachdem der Versicherungsriese einen 27-prozentigen Anstieg des Neugeschäfts per Ende November vermeldet hatte.

Der Goldpreis, der am Dienstag bereits stärker von den Bernanke-Aussagen beflügelt wurde, kam wieder etwas zurück. Mit 1.608 Dollar blieb die Feinunze aber klar über der 1.600-Dollarmarke.

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