Alt 05.10.12, 15:15
Standard Börsen setzen auf gute Konjunkturdaten
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FRANKFURT--Nicht nur die Notenpressen der Zentralbanken, auch die zuletzt besser werdenden Konjunkturdaten machen Börsianern Mut. Nach guten Einkaufsmanagerindizes aus den USA und einem besseren ADP-Arbeitsmarktbericht setzen die Anleger nun auf einen überzeugenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. Vor allem die Zykliker sind an den Börsen gefragt, Auto-, Energie- und Rohstoffaktien sind die größten Gewinner.

Der DAX steigt bis zum Mittag um 0,5 Prozent auf 7.345 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,8 Prozent auf 2.506 Punkte zu. Am Anleihemarkt ist die gute Stimmung an leicht sinkenden Renditen der Krisenstaaten Italien und Spanien abzulesen. Hierzu tragen auch positive Daten aus Spanien bei.

Dort ist die Industrieproduktion im Juni nur noch um 3,2 Prozent geschrumpft und damit weniger als im Vormonat. Analysten hatten hingegen einen Einbruch um 5 Prozent erwartet. Die guten Daten überwiegen an den Börsen die Tatsache, dass die deutschen Auftragseingänge im August die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Derweil macht die Regierung in Madrid nach wie vor keine Anstalten, einen Hilfsantrag in Brüssel zu stellen.

Finanzminister Luis de Guindos ließ wissen, dass sein Land keine Hilfe benötige. Am Markt wird aber dennoch weiter davon ausgegangen, dass Spanien um ein Rettungsgesuch bei seinen Europartnern nicht herumkommen wird. Marktteilnehmer interpretieren die Aussage des Finanzministers dahingehend, dass Spanien weiter auf Zeit spielt, um eine politisch gesichtswahrende Lösung zu finden.

Am Devisenmarkt hat sich der Euro nach den Daten aus Spanien von einem kurzen Rücksetzer unter die 1,30er-Marke zum Dollar wieder erholt und geht mit 1,3010 Dollar um. Am Vortag war er um über einen Cent nach oben geschnellt, nachdem die Europäische Zentralbank ihre Bereitschaft zu Käufen von Anleihen europäischer Krisenstaaten bestätigt hatte.

Vor allem für den Euro werden die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag die Richtung vorgeben. Die Lage am US-Arbeitsmarkt ist derzeit das beherrschende Konjunkturthema in den USA. Nicht nur wegen des Wahlkampfes, sondern auch weil die US-Notenbank die derzeit laufende dritte Runde der Wertpapierankäufe mit der mauen Entwicklung am Arbeitsmarkt begründet.

Volkswirte erwarten, dass im September 118.000 neue Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft hinzugekommen sind. Der Stimmung der Anleger könnten die Zahlen einen erneuten Schub verleihen, hofft Aktienstratege Jonas Olavi von Nordea.

Am deutschen Aktienmarkt sind Autowerte gesucht. BMW-Aktien steigen um 1,6 Prozent, Daimler um 1,5 Prozent und VW um 1,8 Prozent. BMW hatte am Donnerstag gute Absatzzahlen aus China vermeldet. Die Aktien von SGL Carbon im MDAX legen mit der Nachricht zu, dass der Kohlefaserhersteller den chinesischen Markt erschließen will. Die Titel steigen um 1,3 Prozent.

Die Papiere der Rückversicherer Hannover Re und Munich Re verlieren jeweils um 0,5 Prozent. Hier belastet eine Abstufung auf "Reduzieren" durch Nomura. Die Analysten erwarten, dass die Dynamik bei den Rückversicherern wegen niedrigerer Beiträge im Jahr 2013 nachlässt. Zudem seien die Aktien bereits gut gelaufen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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