Alt 04.10.12, 17:17
Standard XETRA-SCHLUSS/EZB liefert keinen Impuls - T-Aktie unter Druck
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Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag nahezu auf der Stelle getreten. Waren in den vergangenen Monaten die Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) immer für eine kräftige Kursbewegung gut, passierte heute nichts. Nach einer kräftigen Aufwärtsbewegung am Morgen aufgrund guter Vorgaben, gefolgt von Kursabgaben mit den Nachrichten über die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und Syrien, handelte der DAX am Nachmittag in einer Bandbreite von gerade einmal 25 Punkten. Am Ende des Tages schloss der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 7.305 Punkten.

Die Aktie der Deutschen Telekom kam im späten Handel deutlich unter Abgabedruck. Für Verstimmung sorgte die Nachricht, dass der US-Telekom-Gigant Sprint ebenfalls ein Auge auf MetroPCS werfe. "Die US-Strategie scheint noch nicht in trockenen Tüchern zu sein", so ein Händler. So berichtet der Nachrichtensender Bloomberg TV, dass der US-Telekom-Gigant Sprint ebenfalls für MetroPCS ein Gebot abgeben könnte. Die Aktie der Deutschen Telekom verlor 4,0 Prozent auf 9,35 Euro.

Die Erwartungen an die Sitzung der EZB waren im Vorfeld sehr gering. Und es kam, wie es kommen mußte. Die Leitzinsen wurden bei 0,75 Prozent bestätigt. Und auf der folgenden Pressekonferenz hat sich EZB-Präsident Mario Draghi von den fragenden Journalisten nicht in die Karten schauen lassen. Einmal mehr hieß es dann auch an der Börse: "Die EZB spielt auf Zeit".

Allerdings hat der Rat der EZB erstmals seit längerer Zeit wieder seine Inflationsrhetorik verschärft, was eine baldige Zinssenkung unwahrscheinlich macht. Im September war die Inflationsrate überraschend auf 2,7 Prozent gestiegen, während Beobachter mehrheitlich einen Rückgang erwartet hatten.

EZB-Präsident Mario Draghi verwies zudem auf die positiven Auswirkungen, die die Ankündigung zu notfalls unbegrenzten Staatsanleihekäufe durch die Zentralbank gehabt habe. Neue Details zu diesem Programm namens "Outright Monetary Transactions" (OMT) nannte Draghi aber nicht. Er machte aber deutlich, dass die EZB keine Staatsanleihen kaufen wird, so lange sich ein mögliches Hilfsprogramm in der Prüfung befindet.

Im DAX stellte die Aktie vom BMW mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 59,76 Euro den Tagesgewinner. Starke Absatzzahlen aus China waren der Treiber. Die Münchener steigerten den Absatz im Reich der Mitte im September um 59 Prozent "BMW schafft es, das starke Wachstum in China sogar noch auszubauen", so ein Marktteilnehmer. In den ersten neun Monaten des Jahres wurde der China-Absatz um 33,5 Prozent gesteigert. "Dies ist allerdings auch wichtig, da BMW in den USA und in Europa den Wettbewerbern leicht hinterherfährt", ergänzt er.

Die ThyssenKrupp-Aktie stieg um 2,3 Prozent auf 17,38 Euro. Im Handel wurde auf einen Bericht in "Money Today" verwiesen, laut dem der südkoreanische Stahlkonzern Posco Interesse an dem zum Verkauf stehenden Amerikageschäft von ThyssenKrupp haben soll. Das US-Geschäft verhagelt ThyssenKrupp seit Quartalen die Zahlen.

Im MDAX verlor die Aktie des Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer 2,3 Prozent auf 39,79 Euro. Gerresheimer kommt nach Wartungsstillständen im ersten Halbjahr langsamer als erwartet voran. Zwar konnte das Unternehmen die Erlöse im dritten Quartal in allen Segmenten steigern, das war Analysten aber nicht genug. Höhere Personalaufwendungen sowie eine unzureichende Produktivität bei Fertigspritzen aus Glas haben die Gewinnmarge zudem belastet.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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