Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag deutlich gestiegen und hat damit die Schwächephase der Vorwoche zunächst beendet. Der DAX gewann 1,5 Prozent auf 7.327 Punkte. Er schloss damit fast auf Tageshoch, nachdem US-Konjunkturdaten am Nachmittag positiv überrascht hatten. "Rückenwind gab der US-Einkaufsmanagerindex, der deutlich besser ausgefallen ist, als zunächst prognostiziert wurde", meinte Händler Stefan Hötte von IG Markets. Am Morgen hatten bereits die Ergebnisse des spanischen Bankenstresstests für Aufatmen gesorgt. Mit rund 60 Milliarden Euro lag der Bedarf im Bereich des Erwarteten. Befürchtungen, er könnte weit höher ausfallen, bewahrheiteten sich damit nicht. Finanzwerte gehörten daher zu den Gewinnern.

Hoffnungsschimmer gab es auch von der europäischen Konjunktur. Die Talfahrt im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone verlangsamte sich im September. Entwarnung bedeutet dies aber nicht. Für die Wirtschaft des Währungsraums zeichnet sich immer mehr eine Rezession im dritten Quartal ab. Auch zum spanischen Bankenstresstest gab es kritische Anmerkungen. Die geplante Summe für die Rekapitalisierung reiche nicht aus, um die Banken auch in den schlimmsten Szenarien stabil zu halten, merkten die Experten der Ratingagentur Moody's an.

Stärkster Wert am deutschen Aktienmarkt war die Aktie von Infineon mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 5,16 Euro. Die Analysten von S&P Equity Research sehen trotz der jüngsten Gewinnwarnung des Halbleiterherstellers Potenzial und rieten: "Die Anleger sollten sich jetzt auf eine mögliche Erholung der Margen im Zuge einer Restrukturierung konzentrieren." Von den Ergebnissen des Stresstests profitierte die Aktie der Commerzbank, die um drei Prozent auf 1,43 Euro anzog. Die gebeutelten Titel der Stahl-Hersteller waren dank der guten Konjunkturdaten ebenfalls gesucht. So gewann das Salzgitter-Papier 3,6 Prozent auf 31,15 Euro.

Gut kam bei Anlegern eine strategische Allianz an, die Evotec und Bayer bei der Forschung zur Krankheit Endonmetriose eingegangen sind. Evotec erhält im Rahmen der Vereinbarung 12 Millionen Euro als Vorauszahlung. Die Aktie von Bayer zog um 2,5 Prozent auf 68,53 Euro an, während es mit der Evotec-Aktie um 5,9 Prozent auf 2,88 Euro nach oben ging.

Talanx-Börsengang bleibt spannend

Der Platzierungspreis für die Aktien des Versicherers Talanx, die am Dienstag erstmals gehandelt werden sollen, sorgte noch einmal für Spannung. Nachdem Ende der Vorwoche noch Taxen am oberen Rand der Bookbuilding-Spanne von 17,30 bis 20,30 Euro zu hören waren, sieht es nun nicht mehr so gut aus. Die Spanne im Handel per Erscheinen beim Handelshaus Schnigge lautet aktuell nur noch auf 19,20 zu 19,50 Euro. "Es zeichnet sich ab, dass die Aktie nicht am oberen Ende der Spanne platziert werden kann", sagte ein Händler, der die Aktie im Handel per Erscheinen betreut. Die Ausgabepreis war bis Handelsschluss noch nicht bekannt.

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