Alt 23.06.14, 12:11
Standard Daten aus China entfachen keine Euphorie bei Aktien
Beitrag gelesen: 282 x 

Das von China gelieferte Lebenszeichen hat an den Börsen in Ostasien keine Bäume ausgerissen. Von Euphorie über die klar verbesserten Industriedaten in der zweitgrößten Volkswirtschaft war zumindest am Aktienmarkt nichts zu spüren, ein klarer Trend war nicht auszumachen. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex war im Juni erstmals seit Dezember 2013 wieder in den Expansionsbereich geklettert - er signalisierte damit Wirtschaftswachstum. Volkswirte führten diesen Anstieg auf die von der Regierung auf den Weg gebrachten Stimuli zurück. Ausgerechnet in China fielen die Marktreaktionen negativ aus. In Hongkong fiel der HSI auf ein Einmonatstief und gab 1,7 Prozent ab, in Schanghai büßte der Composite 0,1 Prozent ein.

Der Markt in Hongkong reagierte zunächst mit Aufschlägen auf die Daten, drehte dann aber ins Minus. "Der Umstand, dass wir wieder mehr Wachstum sehen werden, hinterlässt bei Händlern fragende Gesichter. Die Möglichkeit zusätzlicher Stützungsmaßnahmen dürfte damit vom Tisch sein", sagte Marktstratege Gavin Parry von Parry International Trading. Belastet wurde der Markt in China aber auch vom üppigen Neuangebot im Zuge der zahlreich anstehenden Börsengänge. Die Nachfrage nach den neuen Titeln ist enorm und Anleger verkauften Aktien über die Börse, um Liquidität zur Zeichnung der frischen Werte zu erhalten.

In Sydney stiegen dank der positiven China-Daten Aktienmarkt und Wechselkurse gleichermaßen. Während der S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent zulegte, kletterte der Australische Dollar auf 0,9437 US-Dollar verglichen mit Wechselkursen um 0,9377 US-Dollar im späten US-Handel am Freitag. Die australische Volkswirtschaft ist stark abhängig von Rohstoffexporten nach China. Daher wiesen die entsprechenden Branchenwerte die höchsten Gewinne auf: BHP Billiton stiegen um 1,4 Prozent, Rio Tinto um 2,6 Prozent und Fortescue Metals um 4 Prozent - begünstigt von anziehenden Eisenerzpreisen.

Am Devisenmarkt in Tokio legte der heimische Yen zu und bremste damit die Aktienkurse. Der US-Dollar fiel auf 101,95 Yen nach Wechselkursen über 102 Yen zum Wochenschluss. Nach Börsenschluss kam der Yen weiter unter Druck. Der Nikkei-225 drehte phasenweise ins Minus und rettete am Ende einen Aufschlag von 0,1 Prozent auf 15.369 Punkte ins Ziel.

Spuren hinterließen die China-Daten auch am Rohstoffmarkt. Öl der europäischen Referenzsorte Brent kletterte bis auf das Tageshoch von 115,66 Dollar nach einem US-Wochenschluss von 114,81 Dollar. Anschließend kam der Preis aber wieder bis auf das Freitagsschlusskursniveau zurück. Auch Gold reagierte praktisch kaum. Die aktuellen Krisen im Irak und der Ukraine stützten den Goldpreis, mit 1.315 US-Dollar kostete die Feinunze in etwa so viel wie zum Wochenschluss.

Am Aktienmarkt in Tokio sanken belastet von der Yen-Stärke Toyota Motor um 0,8 und Honda Motor um 0,6 Prozent. Olympus stiegen dagegen um 4,9 Prozent, Goldman Sachs bekräftigte die Kaufempfehlung für die Aktie. SoftBank gaben nach der Hauptversammlung um 2,2 Prozent nach. Die Titel des Metallverarbeiters Arrk schnellten mit Berichten über eine mögliche Übernahme durch die Leasinggesellschaft Orix um 39 Prozent in die Höhe. Orix büßten dagegen 1,0 Prozent ein.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf/ros

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 10:32 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]