Alt 13.06.14, 09:57
Standard Intel beflügelt Chip-Werte - Irakkrise treibt Ölpreis
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An den ostasiatischen Börsen haben zum Wochenausklang positive Vorzeichen überwogen. Deutlich negative Vorgaben aus den USA belasteten kaum einen Markt der Region nachhaltig. Für die Anleger rückten vielmehr weltpolitische und lokale Ereignisse in den Vordergrund. Ein zentrales Thema war der Konflikt im Irak, der den Ölpreis nach oben trieb und in seinem Sog auch die Aktienkurse der Ölindustrie. Der optimistische Ausblick des US-Giganten Intel verhalf den Aktien der Chipbranche zu Kursgewinnen.

Chinesische Konjunkturdaten gaben einen zwiespältigen Eindruck vom Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Industrieproduktion stieg im Mai im erwarteten Rahmen. Die Einzelhandelsumsätze legten sogar etwas deutlicher zu, als Ökonomen prognostiziert hatten. Allerdings schwächelt der Markt für Wohnimmobilien noch immer. In den ersten fünf Monaten gingen die Verkäufe auf Jahressicht um 10,2 Prozent zurück. Vom Immobilienmarkt gehe für die chinesische Wirtschaft die größte Bedrohung aus, meinte Zhang Fan, Volkswirt bei CIMB Securities.

Die Zinssitzung der japanischen Notenbank brachte unterdessen keine echten Neuigkeiten. Die Bank of Japan (BoJ) hält an ihrer Geldpolitik fest. Lediglich in ihrem Begleitkommentar gab es eine kleine Änderung: Die BoJ sieht die Weltwirtschaft nunmehr optimistischer als bei ihrer vorigen Sitzung.

In Tokio erholte sich der Nikkei-225-Index von anfänglichen Verlusten und stieg um 0,8 Prozent auf 15.098 Punkte. Hilfreich war dabei, dass der Dollar sich wieder der Marke von 102 Yen näherte, nachdem er zeitweise bis auf rund 101,60 Yen gefallen war. Die japanische Währung war wegen der Volatilität der Märkte in den vergangenen Tagen als sicherer Hafen gesucht.

Die Aktien des japanischen Chip-Ausrüsters Advantest legten um 3,6 Prozent zu, nachdem Intel seine Umsatzerwartung erhöht hatte. Davon profitierten auch Aktien von Computerherstellern wie Acer, dessen Aktie in Taiwan um 1,9 Prozent stieg. In Hongkong rückte der Kurs von Lenovo um 1,7 Prozent vor.

An der Börse in Schanghai gewann der Shanghai-Composite-Index 0,9 Prozent. Gekauft wurden Aktien von Banken, nachdem die Kreditvergabe der chinesischen Geldinstitute im Mai überraschend deutlich gestiegen war. Die Aktie der Industrial Bank stieg um 2,3 Prozent, der Kurs der Ping An Bank verbesserte sich um 4,2 Prozent.

Deutlich nach unten ging es mit den Kursen in Seoul. Dort verlor der Leitindex Kospi 1 Prozent. Indexschwergewicht Samsung büßte 3,3 Prozent ein. Hintergrund waren Zweifel an der Ertragsentwicklung des Unternehmens. Viele Beobachter erwarten ein rückläufiges operatives Ergebnis.

Die andauernde Schwäche des Eisenerzpreises machte der australischen Börse aufs Neue zu schaffen. Der S&P/ASX-200 verlor 0,4 Prozent. Unter den Aktien der Eisenerzproduzenten verbilligten sich die Titel von Fortescue Metals um 6,2 Prozent, zusätzlich belastet von einer Abstufung um gleich zwei Stufen auf "Underweight" durch Morgan Stanley.

An den Rohstoffmärkten profitierte vor allem der Ölpreis von der Lage im Irak, wo die Dschihadisten dicht an die Hauptstadt Bagdad vorgerückt sind. Das Barrel der US-Referenzsorte WTI kostete 107,44 Dollar nach 106,53 Dollar am Donnerstag im späten US-Geschäft. Die europäische Referenzsorte Brent, die als erste Ausweichsorte bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten gilt, notierte bei 114,59 nach 113,02 Dollar am Vorabend. Im Sog des Ölpreises stiegen in Hongkong die Aktien von Sinopec und CNOOC um 1,5 und 1,3 Prozent. In Tokio gewannen Japan Petroleum Exploration 2,1 Prozent.

Der Goldpreis, der am Donnerstag ebenfalls vom Irak-Konflikt Auftrieb erhalten hatte, zeigte sich gut behauptet. Am Devisenmarkt notierte der Euro mit rund 1,3580 Dollar etwas über dem Niveau vom Vorabend.

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