Alt 12.06.14, 09:48
Standard Vorgaben lasten auf Aktienkursen - "Kiwi" steigt
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Negative Vorgaben der US-Börsen und aus Europa haben am Donnerstag an den ostasiatischen Aktienmärkten für einen lustlosen Handel mit meist kleinen Kurseinbußen gesorgt. Die Anleger hielten sich aber auch in Erwartung chinesischer Konjunkturdaten am Freitag zurück. Veröffentlicht werden unter anderem Daten zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen. Sie könnten Aufschluss über die Lage der Wirtschaft in China liefern und damit mutmaßlich auch darüber, ob aus Peking weitere Konjunkturstimuli zu erwarten sind oder nicht. Überdies wird die japanische Notenbank geldpolitische Entscheidungen bekanntgeben.

In Tokio gab der Nikkei-225-Index um 0,6 Prozent auf 14.974 Punkte nach. Zusätzlich belastet wurde der Markt von der Aufwertung des Yen, der als sicherer Hafen angesichts der aktuellen Kursverluste an den Börsen gesucht ist. Zeitweise mussten für einen US-Dollar weniger als 102 Yen gezahlt werden. Zuletzt notierte der Dollar wieder knapp über dieser Marke. Am Vortag waren noch 102,40 Yen fällig gewesen.

Kein stärkerer Impuls ging von den als volatil geltenden Auftragseingängen im japanischen Maschinenbau aus. Sie fielen im April zum Vormonat um 9,1 Prozent, weniger stark als mit 11 Prozent erwartet. Für den Rückgang machten Experten die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. April verantwortlich. Fanuc-Aktien gaben um 2,2 Prozent nach, Komatsu um 0,7 Prozent.

Die Aktien von Hitachi büßten derweil knapp 1 Prozent ein, der Kurs von Mitsubishi Heavy legte dagegen um 1,2 Prozent zu. Einem Zeitungsbericht zufolge wird Hitachi gemeinsam mit Mitsubishi Heavy und Siemens für das Energiegeschäft der französischen Alstom bieten. "Wenn man sich die solide Profitabilität von Alstom ansieht, hat es auf den ersten Blick den Anschein, als wäre ein Einstieg von Mitsubishi ein kluger Schritt, der ergebnisseitig auch sofort wirken würde", sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities.

Während sich an den chinesischen Börsen sehr wenig tat, verlor der Index in Sydney ein halbes Prozent, nachdem die australischen Arbeitsmarktdaten für Mai enttäuschend ausgefallen waren. Verkauft wurden Bergbauwerte angesichts des weiter schwachen Eisenerzpreises. Rio Tinto verloren 1,1 Prozent und Fortescue Metals 4,6 Prozent. Die Aktien der Hochtief-Tochter Leighton gewannen gegen den Trend 1,7 Prozent. Das Unternehmen wird sich von verschiedenen Geschäftsbereichen trennen, um seine Schulden zu verringern.

Eine neuerliche Zinserhöhung der neuseeländischen Zentralbank gab dem Neuseeland-Dollar Auftrieb. Die Erhöhung an sich war zwar erwartet worden, etwas überraschend kam aber, das sich die Reserve Bank of New Zealand überdies unerwartet "falkenhaft" geäußert und weitere Zinserhöhungen in den Raum gestellt hatte. Der Kiwi stieg auf 0,8670 US-Dollar von 0,8550 vor der Zinserhöhung. An der Börse in Wellington stiegen die Aktienkurse im Schnitt um 0,3 Prozent.

An den Rohstoffmärkten tat sich beim Gold nicht viel, während die Ölpreise leicht anzogen. Hintergrund dürfte die Entwicklung im Irak sein, wo aufständische Dschihadisten am Donnerstag bis auf 90 Kilometer an die Hauptstadt Bagdad herangerückt sind. Damit werden auch die Ölförderanlagen des Irak allmählich zu einem Sorgenthema am Markt. Das Barrel der europäischen Sorte Brent, die als erste Ausweichsorte bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten gilt, verteuerte sich auf zuletzt 111,14 Dollar, verglichen mit knapp 110 Dollar im US-Handel.

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