Alt 11.06.14, 10:00
Standard Weltbank sorgt nur für leichten Stimmungsdämpfer
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Eine pessimistischere Prognose der Weltbank hat am Mittwoch an den meisten ostasiatischen Börsen die Stimmung allenfalls leicht gedämpft. Die Weltbank hat ihre Schätzung für das diesjährige Weltwirtschaftswachstum auf 2,8 Prozent gesenkt. Im Januar hatte sie noch mit einem Wachstum von 3,2 Prozent gerechnet. Die Kürzung geht zu einem guten Teil auf das Konto des harten Winters in den USA und des Ukrainekonflikts. Allerdings heißt es in der Studie auch, dass vor allem die Schwellenländer unter mangelnder Reformbereitschaft leiden dürften. Speziell für China sieht die Weltbank die Gefahr einer "harten Landung".

Dass die Börsen kaum auf die Prognosesenkung reagierten, dürfte auch daran gelegen haben, dass die Wachstumsprognose von 3,4 Prozent für 2015 bestätigt wurde. In Schanghai schloss das Marktbarometer knapp im Plus. Angesichts der Aussagen der Weltbank dürften die andauernden Spekulationen an den Märkten über weitere Konjunkturstimuli Pekings vorerst nicht abebben. Gekauft wurden Aktien der Medizin- und Umwelttechnikbranche. Das Interesse der Anleger verlagere sich auf Sektoren, die von einer konsumgetriebenen Wirtschaft profitieren würden, sagten Händler. Lepu Medical Technology und Hunan China Sun Pharmaceutical Machinery verteuerten sich jeweils um 10 Prozent. Der Kurs des Wasseraufbereitungsspezialisten Beijing Capital stieg um 2,9 Prozent.

Gewinnmitnahmen im Schwergewicht China Mobile belasteten die Börse in Hongkong, wo der Hang-Seng-Index um 0,2 Prozent sank. China Mobile verbilligten sich um 2 Prozent, nachdem sie am Dienstag vom Kauf einer Beteiligung an der thailändischen True Corp profitiert hatten. Aktien von Casinobetreibern, die in jüngster Zeit einen regelrechten Ausverkauf erlebt hatten, machten dagegen Boden gut. Galaxy Entertainment gewannen 3,2 Prozent, MGM China 3,8 Prozent und Sands China knapp 4 Prozent.

Gelassen reagierten die Börsianer in Südkorea und Taiwan auf die jüngste Indexüberprüfung von MSCI. Die dortigen Indizes bewegten sich kaum. Der Indexbetreiber verweigert nach einer längeren Prüfung beiden den Status von Industrieländern und stuft sie unverändert als Schwellenländer ein. In Seoul gaben Samsung Electronics um 1 Prozent nach. Hintergrund waren Befürchtungen, dass die geplante Umstrukturierung der Muttergesellschaft Samsung Group zu viel kosten könnte.

An der Börse in Tokio erholten sich die Kurse etwas von den Vortagesverlusten. Der Nikkei-225-Index gewann 0,5 Prozent auf 15.069 Punkte. Die Aktie von Renesas Electronics verbesserte sich um 3,5 Prozent. Der Kurs von Sharp legte um 0,3 Prozent zu. Das US-Technologieunternehmen Synaptics kauft den beiden japanischen Konzernen ihr Gemeinschaftsunternehmen Renesas SP Drivers ab.

In Sydney lastete wieder einmal der schwache Eisenerzpreis auf den Bergbauwerten. Fortescue Metals büßten 1,9 Prozent ein, Rio Tinto 0,4 Prozent und BHP Billiton 0,9 Prozent.

Wenig tat sich beim Öl und beim Gold. Das Barrel der US-Ölsorte WTI kostete zuletzt 104,63 Dollar nach 104,35 am Dienstag im späten US-Handel. Das schwarze Gold profitiert laut der Citigroup von Erwartungen, dass die US-Regierung am Mittwoch bei der wöchentlichen Bekanntgabe ihrer Rohölvorräte einen Rückgang melden wird.

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