Alt 09.06.14, 15:51
Standard Konjunkturimpulse aus China und Japan verpuffen
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Ein gestiegener Handelsbilanzüberschuss Chinas und nach oben revidierte Wachstumszahlen aus Japan haben am Pfingstmontag an den ostasiatischen Börsen für verhaltene Reaktionen gesorgt. Auch gute Vorgaben der US-Aktienmärkte, wo der Dow-Jones-Index und der S&P-500 am Freitag nach etwas besser als geschätzt ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten mit Rekordhochs geschlossen hatten, inspirierten nur hier und da zu Käufen.

In Tokio legte der Nikkei-Index um 0,3 Prozent auf 15.124 Punkte zu. In Schanghai bewegte sich das Marktbarometer kaum vom Fleck und in Hongkong stieg es um 0,6 Prozent. Nicht gehandelt wurde in Australien. Dort wurde - wie immer am 9. Juni - der Geburtstag der britischen Königin gefeiert.

Für die leicht positive Stimmung in Tokio sorgte das auf eine Jahresrate von 6,7 Prozent nach oben revidierte BIP-Wachstum Japans im ersten Quartal. In erster Lesung war ein Wachstum von 5,9 Prozent ausgewiesen worden. Auch die Investitionen in diesem Quartal fielen den Daten zufolge deutlich höher aus, als zunächst berichtet.

Dass der Markt nicht stärker zulegte, dürfte Beobachtern zufolge daran gelegen haben, dass die Zahlen den Zeitraum vor der Erhöhung der Mehrwertsteuer am 1. April betreffen. Daher gelten sie als von Vorzieheffekten verzerrt und dürften im zweiten Quartal wieder entsprechend schwächer ausfallen. Für etwas Verstimmung sorgte daneben der deutlich niedriger als erwartet ausgefallene Leistungsbilanzüberschuss im April.

China vermeldete am Wochenende derweil den größten Handelsbilanzüberschuss sei fünf Jahren. Ursächlich dafür war zum einen ein im Rahmen der Erwartungen liegender deutlicher Anstieg der Exporte um 7 Prozent, zum anderen aber auch der unerwartete Rückgang bei den Importen um 1,6 Prozent. Hier hatten Ökonomen mit einem kräftigen Plus von 6 Prozent gerechnet. Die Exporte wurden am Markt als Zeichen einer Stabilisierung der chinesischen Konjunktur interpretiert, nachdem sie in den Monaten zuvor eher bescheiden ausgefallen waren.

Am Devisenmarkt legte der Kurs des Yuan daraufhin deutlich zu. Ein Dollar kostete nach dem Fixing der chinesischen Notenbank zuletzt nur noch 6,2390 Yuan nach 6,2520 am Freitag.

Für Zurückhaltung in China sorgte Händlern zufolge das Warten vieler Akteure auf die Inflationsdaten am Dienstag. Sie könnten letztlich das Zünglein an der Waage sein, ob Peking angesichts des weiter nicht recht überzeugenden Wirtschaftswachstums weitere Konjunkturstimuli anstößt oder nicht.

Viele Immobilienaktien gehörten in China zu den Verlierern des Tages. Sie wurden belastet von negativen Daten wie dem Rückgang der Grundstücksverkäufe in 300 Städten Chinas im Mai um 45 Prozent. Poly Property Group, Shimao Property Holdings, Sunac China Holdings und Fantasia Holding Group verloren in Hongkong teilweise deutlich an Boden. In Schanghai standen Metro Land, Huayuan Property und Beijing Dalong Weiye Real Estate Development unter Druck.

Ein positiver Analystenkommentar von Jefferies sorgte derweil für Gewinne bei Aktien von Reedereien. Unter anderem hätten die Ladefaktoren im Mai bei über 90 Prozent gelegen und stiegen weiter, so die Experten. Orient Overseas gewannen knapp 1,9 Prozent, China Shipping Container Lines 2,7 Prozent. Tagesfavorit waren Dongfeng Motor Group mit einem Plus von fast 6 Prozent. Das Unternehmen hatte seinen Umsatzausblick indirekt erhöht, worauf zwei Analysehäuser ihre Kursziele für die Aktie erhöhten.

In Tokio gewannen Sony 0,9 Prozent. Hier half ein WSJ-Bericht, wonach Sony im Wettstreit um den Verkauf von Spielekonsolen den ärgsten Wettbewerber Microsoft abgehängt hat.

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