Alt 04.06.14, 09:44
Standard Studie treibt Kurse der Stahlaktien in Tokio
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Nach zwei positiven Börsentagen haben an den ostasiatischen Börsen am Mittwoch Gewinnmitnahmen dominiert, ausgenommen waren japanische Stahlaktien, für die eine Investmentbank mehrere Kaufsignale ausgemacht hat.

Mangels frischer Impulse und wenig inspirierender Vorgaben der US-Börsen gaben die Indizes auf breiter Front nach. Gegen den Trend leicht aufwärts ging es in Tokio. Der Nikkei-Index stieg um 0,2 Prozent auf 15.068 Punkte, befeuert von einem etwas zulegenden Dollar. Die US-Devise stieg von 102,50 im US-Handel auf zuletzt 102,67 Yen.

Der Dollar profitiere von optimistischen Konjunkturerwartungen, nachdem zuletzt eine Reihe von Konjunktursignalen ermutigend ausgefallen sei, hieß es. Der Euro wurde derweil tendenziell verkauft vor der mit Spannung erwarteten Zinssitzung der EZB am Donnerstag. Am Markt wird angesichts der sehr niedrigen Inflation in der Eurozone mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet. Das belastet den Euro.

Tagesfavoriten in Tokio waren Stahlaktien. Nisshin Steel, Nippon Steel & Sumitomo Metal, JFE und Aichi Steel gewannen bis zu 5 Prozent. Für Kursfantasie sorgte eine Hochstufung des gesamten Sektors auf "Overweight" durch die Credit Suisse. Nach Ansicht von Analyst Shinya Yamada gibt es drei parallele Kaufsignale für Stahlaktien. Das sei eine "extrem ungewöhnliche Situation" und eine "erstklassige Kaufgelegenheit". Zum einen erhole sich der Lagerhaltungszyklus, nachdem er einen Boden ausgebildet habe, zum anderen seien die Rohstoffpreise stärker gefallen als die Preise der Stahlerzeugnisse. Das deute auf höhere Exportmargen hin. Der dritte Punkte seien die seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gesehenen niedrigen Bewertungen der Stahlaktien.

An den chinesischen Börsen wurden Gewinne mitgenommen. Der Index in Schanghai verlor 0,9 Prozent, in Hongkong ging es nach dem Erreichen eines Fünfmonatshoch am Vortag um 0,6 Prozent abwärts. Neben der EZB-Sitzung am Donnerstag wollten viele Marktakteure zunächst die monatlichen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag abwarten, erklärten Beobachter das Tagesgeschehen.

Unter die Vorsicht mischten sich aber auch pessimistische Stimmen. "Der Markt ist etwas schwächer als gedacht. Das könnte an der Vorsicht liegen vor der Wiederaufnahme der Börsengänge und an der Unsicherheit über das Ausmaß der angekündigten Wirtschaftsstimuli", sagte Tang Yonggang, Anlageexperte bei Hong Yuan Securities.

Zu den größeren Verlierern gehörten Immobilienaktien nach den Kursavancen in den vergangenen Wochen. Die Analysten von BofA-Merrill Lynch bezeichnen den chinesischen Immobilienmarkt als "krank, aber heilbar". Das Hauptproblem sei eine verfehlte Steuerung auf der Angebotsseite. Eine Überinvestition sehen die Experten dagegen nicht und befürchten daher auch nicht das Platzen einer Blase oder eine harte Landung der Konjunktur.

Während in Südkorea wegen dortiger Regionalwahlen nicht gehandelt wurde, ging es an der Börse in Sydney ebenfalls nach unten mit den Kursen. Das knapp besser als gedacht ausgefallene BIP-Wachstum im ersten Quartal von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal reichte nicht, die Anleger aus der Reserve zu locken.

Zudem nährten die Daten Spekulationen, dass die derzeit noch neutrale Geldpolitik in Australien möglicherweise früher als bislang gedacht wieder restriktiver werden könnte. Am Devisenmarkt machte der Austral-Dollar nach den Daten nur kurz einen kleinen Satz nach oben, kam aber schnell wieder zurück und ging zuletzt mit 0,9270 US-Dollar wenig verändert um.

Öl und Gold zeigten sich im Vergleich zu ihren Preisen im US-Geschäft kaum verändert.

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