Alt 03.06.14, 10:03
Standard Nikkei erobert die Marke von 15.000 Punkten zurück
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An den ostasiatischen Börsen haben am Dienstag die positiven Vorzeichen überwogen, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen. In Tokio war es vorrangig die Aussicht auf verstärkte Aktienkäufe des staatlichen Pensionsfonds, die den Leitindex Nikkei-225 erstmals seit Anfang April über 15.000 Punkte trieb. Rückenwind erhielt der Markt daneben von der neuerlichen Abwertung der japanischen Landeswährung Yen und leicht positiven Vorgaben der Wall Street. In Hongkong stützten dagegen ermutigende chinesischen Wirtschaftsdaten die Kurse.

Dort gewann der HSI 0,8 Prozent, in Schanghai schloss der Leitindex Shanghai Composite dagegen kaum verändert, bedingt durch stärkere Verluste von Immobilientiteln. Beide Börsen waren am Montag wegen des Feiertags "Drachenbootfest" geschlossen und konnten nun erst auf den überraschend guten offiziellen Einkaufsmanagerindex reagieren, den die chinesische Statistikbehörde am Wochenende veröffentlicht hatte. Das Mini-Wirtschaftsprogramm der Regierung, zu dem auch Investitionen in Infrastrukturprojekte gehörten, zeige Wirkung, kommentierte Yan Xiaoou, Analyst bei Shenyin Wanguo Securities, die Daten. Gesucht waren in Schanghai vor allem Aktien des Rohstoffsektors wie Sinopec und Datong Coal Industry, die um 1,8 und 3,2 Prozent zulegen.

Etwas getrübt wurde das Bild in Shanghai vom Einkaufsmanagerindex der Bank HSBC, der im Mai in der zweiten Lesung noch etwas tiefer unter die Expansionsschwelle von 50 gerutscht ist als in der ersten Veröffentlichung, aber immerhin über dem April-Wert lag. Allerdings basiert der HSBC-Index auf einer Erhebung unter kleineren und mittleren Unternehmen, während sich der offizielle Einkaufsmanagerindex auf eine Umfrage unter großen, staatlich kontrollierten chinesischen Unternehmen stützt.

An der Börse in Tokio gewann der Nikkei-225-Index 0,7 Prozent auf 15.034 Punkte. Hintergrund war ein Zeitungsbericht, wonach der staatliche japanische Pensionsfonds (GPIF) seine Mindest-Aktienquote deutlich anheben könnte. Ein Anteil von 20 Prozent sei "keine zu hohe Hürde" zitierte Nikkei den Vorsitzenden des GPIF-Investitionsausschusses. Aktuell liegt der Mindestanteil bei 12 Prozent.

Aktien exportorientierter Unternehmen profitierten davon, dass der Yen zum Dollar nochmals nachgegeben hatte. Kostete der Greenback am Vortag im späten asiatischen Handel noch knapp über 102 Yen, so mussten nun schon rund 102,30 Yen gezahlt werden. "Relativ starke US-Börsen plus ein stärkerer Dollar - so lautet die einfache Formel, nach der japanische Aktien gekauft werden", sagte Yutaka Miura, Technischer Analyst bei Mizuho Securities.

In Sydney verloren die Aktienkurse im Schnitt 0,7 Prozent. Belastend wirkte der fortdauernde Verfall des Eisenerzpreises, während sich der Markt unbeeindruckt von der Entscheidung der australischen Notenbank zeigte, den Leitzins unverändert zu lassen.

An der Börse im südkoreanischen Seoul schloss der Leitindex Kospi um 0,3 Prozent höher. Die Aktie von Samsung Electronics rückte um 1 Prozent vor. Samsung Everland, de facto die Holdinggesellschaft der Samsung Group, die wiederum Muttergesellschaft von Samsung Electronics ist, plant den Gang an die Börse. Der Kurs von KCC, die 17 Prozent an Samsung Everland hält, sprang um knapp 11 Prozent nach oben.

An den Rohstoffmärkten zeigten sich die Preise für Gold und Öl wenig verändert. Am Devisenmarkt notiert der Euro wieder knapp oberhalb von 1,36 Dollar, nachdem ihn am Montag enttäuschende europäische Wirtschaftsdaten unter diese Marke gedrückt hatten.

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