Alt 29.07.11, 15:53
Standard Wall Street von Konjunkturdaten und Schuldenstreit belastet
Beitrag gelesen: 338 x 

FRANKFURT (Dow Jones) - Eine ganze Breitseite schlechter Nachrichten drückt die Kurse an Wall Street im Verlauf des Freitags deutlich ins Minus. Das enttäuschend ausgefallene US-BIP im zweiten Quartal, ein schwächerer Einkaufsmanager-Index aus Chicago und die immer näherrückende Zahlungsunfähigkeit der USA belasten. Leichte Erholungsansätze von den Tagestiefs führen Händler auf eine angekündigte Rede von US-Präsident Obama zurück. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verliert gegen 16.32 Uhr 0,8% oder 103 auf 12.137 Punkte. Damit hat er seit Freitag der Vorwoche fast 600 Punkte verloren.

Der S&P-500 verliert 0,7% oder 9 auf 1.291 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index gibt um 0,7% oder 21 auf 2.746 Punkte nach. Technische Analysten sind unglücklich über den Fall durch die wichtige Unterstützungsmarke bei 1.300 Punkten im S&P-500-Index. Sie dürfte nun ein kräftiger Widerstand werden.

Mit steigender Sorge beobachten Marktteilnehmer das Fehlen jeglichen Lösungsansatzes im US-Schuldenstreit. "Zwar überschlagen sich die Meetings der Politiker, aber es gibt einfach nichts Handfestes", so ein Händler am Nachmittag. Analysten rechnen zwar damit, dass der 2.August noch nicht die faktische Zahlungsunfähigkeit mit sich bringt, über den 12. oder 15. August hinaus dürften sich die USA jedoch nicht retten können.

Den Ernst der Lage habe ein gemeinsamer "Brandbrief" der Vorsitzenden aller großen Investmentbanken an Präsident Obama und den US-Kongress unterstrichen. Vor den Folgen eines US-Zahlungsausfalls warnten unter anderem Lloyd Blankfein von Goldman Sachs, Vikram Pandit von der Citigroup, Jamie Dimon von J.P. Morgan Chase und die Vorstände anderer großer US-Banken.

Die US-Konjunkturdaten zeichneten daneben das Bild einer rezessionsnahen Wirtschaft. So sorgte das US-BIP zum zweiten Quartal für schwere Enttäuschung. Mit nur 1,3% Plus wurde die Erwartung von 1,8% deutlich unterboten. Zudem wurden die Angaben für das erste Quartal stark nach unten revidiert auf 0,4% von 1,9%.

Die US-Berichtssaison ist daneben fast zweitrangig geworden. Zahlen im Rahmen der Erwartung hat unter anderem Merck vorgelegt. Der Ausblick wurde leicht nach oben genommen. Dennoch verlieren die Aktien 2,3% auf 34,11 USD.

Unter den Einzelwerten zeigen sich Starbucks stabil bei 39,95 USD. Die Kaffeekette steigerte den Gewinn im dritten Quartal um 34%. Der Reiseveranstalter Expedia legte beim Gewinn um 23% zu. Hier nahmen die Hotelbuchungen und Werbeeinnahmen kräftig zu. Die Aktien danken es mit 7,2% Kursplus auf 31,09 USD.

Yahoo hat sich im Streit mit der chinesischen Alibaba Group geeinigt. Nach einem vorbörslichem Kursplus rutschen die Aktien dennoch um 2,7% ab auf 13,13 USD.

DJG/mod/gos

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 23:49 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]