Alt 31.12.12, 16:42
Standard US-Haushaltsstreit überschattet Silvesterhandel
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Am letzten Tag des Jahres waren nur noch wenige europäische Börsen geöffnet. Und dort, wo gehandelt wurde, endeten die Sitzungen schon am frühen Nachmittag. Überschattet wurde das Geschehen vom US-Haushaltsstreit. Wenn sich Regierung und Opposition nicht heute noch einigen, rutschen die USA über die Fiskalklippe. Mit Beginn des neuen Jahres würden automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft treten, die die USA in eine Rezession stürzen könnten. Und wenn die USA niesen, bekommt der Rest der Welt einen Schnupfen, lautet eine alte Börsenweisheit.

Die Furcht vor einer Rezession der größten Volkswirtschaft der Welt bremste die europäischen Aktienbörsen. Die Umsätze waren dünn, denn die wenigen anwesenden Marktteilnehmer dürften in Gedanken schon eher bei den heutigen Silvesterfeiern gewesen sein. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,3 Prozent. Auf Jahressicht verzeichnete der Index ein Plus von 13,8 Prozent. Der Stoxx-50 legte um 0,1 Prozent zu. Seit Jahresbeginn gewann er 8,5 Prozent.

Am deutschen Aktienmarkt fand am Montag kein Handel mehr statt. Auch die Börsen in Italien, Österreich und der Schweiz waren geschlossen. Die Londoner Börse schloss um 13.30 Uhr und die Märkte in Spanien, Frankreich und den Niederlanden um 14.00 Uhr.

Aktien des spanischen Stromversorgers Iberdrola erholten sich von anfänglichen Verlusten und stiegen um 1,5 Prozent. Der Konzern verkauft sein französisches Geschäft mit erneuerbaren Energien für bis zu 400 Millionen Euro an eine Gruppe von Investoren unter Führung von General Electric.

Angst vor einer US-Rezession drückte die in London gelisteten Aktien von Bergbauunternehmen wie Anglo American, die um 0,5 Prozent nachgaben. Die Kurse von BHP Billiton und Rio Tinto sanken um je 0,7 Prozent. Der neuerliche Anstieg des chinesischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe schien die Anleger nicht zu trösten.

Am Devisenmarkt fiel der Euro wieder unter die Marke von 1,32 US-Dollar und kostete rund 1,3190 Dollar. Marktteilnehmer sprachen von wieder erwachter Risikoaversion der Anleger. Der Dollar dagegen behauptete sich zur japanischen Landeswährung oberhalb von 86 Yen und profitierte damit ungebrochen von der neuen japanischen Regierung, die sich zu einem schwachen Yen bekannt hatte, um der strauchelnden Exportwirtschaft des Landes auf die Beine zu helfen.

Der Goldpreis legte trotz des schwächeren Euro um 0,3 Prozent auf 1.661 Dollar je Feinunze zu. Die drohende Fiskalklippe in den USA treibe die Investoren in das Edelmetall, obwohl es für die Käufer aus der Eurozone mit der Abwertung der Gemeinschaftswährung zum Dollar teurer sei, berichteten Händler.

Der Ölpreis litt unter dem ungewissen Ausgang des US-Haushaltsstreits. Das Barrel WTI verbilligte sich auf 90,15 Dollar von 90,80 Dollar am Freitag.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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