Alt 19.12.12, 14:15
Standard ifo-Index treibt Börsen und Euro weiter hoch
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Mehr als 700 Punkte in gut vier Wochen - die Jahresend-Rally des DAX findet kein Ende. Zur Wochenmitte ist es der robuste ifo-Index, der Aktien und auch den Euro weiter nach oben treibt. Der zweite Anstieg des Index in Folge nährt die Hoffnung auf einen konjunkturellen Aufschwung im kommenden Jahr. Das hat den DAX im Tageshoch bis auf 7.683 Punkte klettern lassen. Am Mittag steigt der DAX um 0,2 Prozent auf 7.670 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,5 Prozent auf 2.657 Punkte vor.

Mit 102,4 Punkte ist der ifo-Index im Dezember auf den höchsten Stand seit Juli geklettert. Die Konsenserwartung von 102,0 für die wichtigste deutsche Unternehmensumfrage wurde leicht übertroffen. "Die Exporterwartungen der befragten Unternehmen sind noch einmal gestiegen", sagt Rainer Sartoris von der Bank HSBC Trinkaus. Allerdings setzte diese Erwartung voraus, dass es im Streit um den US-Staatshaushalt zu einer Einigung kommt, schränkt der Volkswirt ein.

Von der Aussicht auf eine Erholung der größten Volkswirtschaft der Eurozone profitiert auch der Euro. Das Tageshoch zum US-Dollar von 1,3285 ist der höchste Stand seit Anfang April. Zum Yen hat die Gemeinschaftswährung mit 112,14 sogar auf den höchsten Stand seit August 2011 aufgewertet. "Die Panik scheint etwas nachgelassen zu haben, man rechnet mit Fortschritten in der Schuldenkrise", lautet das Fazit von Annalisa Piazza zum ifo-Index.

Die Risikoprämien sinken weiter

An den Kreditmärkten geben die Risikoprämien weiter nach. Investoren, die europäische Unternehmensanleihen mit guter Bonität gegen einen Totalausfall versichern wollen, müssen für zehn Millionen Euro Anleihen eine Prämie von 109.000 Euro zahlen. Am Jahresanfang kostete diese Versicherung noch 174.000 Euro. Europas Bankenaktien, die stark gegenläufig mit diesen Prämien korrelieren, steigen im Schnitt um 1,3 Prozent.

Bundesanleihen, die in den vergangenen zwei Wochen langsam, aber stetig an Boden verloren haben, stabilisieren sich auf niedrigerem Niveau. Nach dem Einbruch des Goldpreises am Vortag hat dieser weiter nachgegeben. Die Feinunze Gold wird mit 1.676 Dollar bezahlt, das sind 2,50 Dollar weniger als am Dienstag. Im Jahreshoch kostete das Edelmetall noch etwas mehr als 1.800 Dollar.

An Europas Aktienmärkten sind am Mittwoch teils kräftige Kursausschläge bei Einzelwerten zu beobachten. So ziehen TUI-Aktien um 4,4 Prozent an, gestützt von guten Ergebnissen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Merck-Aktien büßen dagegen 3,2 Prozent ein. Der Chemie- und Pharmakonzern hat mit einem als großer Hoffnungsträger geltenden Krebsmittel sein Ziel in einer Studie mit Lungenkrebspatienten verfehlt.

Aktien von ThyssenKrupp profitieren von einer Hochstufung durch die Bank Credit Suisse und legen um 2,7 Prozent zu. Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank lässt die Anteilsscheine von HeidelbergCement um fünf Prozent steigen. Daimler-Aktien verlieren 1,9 Prozent, BMW-Aktien 0,7 Prozent und Porsche-Aktien 2,2 Prozent, nachdem Credit Suisse den Sektor der Luxusautohersteller abgestuft hat.

Die Weltbank rechnet in China im kommenden Jahr mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung von 8,4 Prozent. Das lässt den Sektor der Rohstoffproduzenten um 0,8 Prozent zulegen und den Bausektor um 1,4 Prozent. China ist der größte Importeur von Rohstoffen weltweit und der wichtigste Absatzmarkt für global agierende Baukonzerne.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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