NEW YORK (Dow Jones) - Nach einer schwächeren Handelseröffnung ist die Wall Street am Donnerstag im Verlauf ins Plus gedreht. Dies ist um so erstaunlicher, da der mit Spannung erwartete Philly-Fed-Index enttäuschend ausgefallen ist. Gegen 16.30 Uhr MESZ steigt der Dow-Jones-Index (DJIA) um 0,3% bzw 40 Punkte auf 11.938. Der S&P-500 legt um 0,3% bzw 3 Punkte auf 1.269 zu. Der Nasdaq-Composite notiert kaum verändert bei 2.633 Punkten.

Der von der Federal Reserve Bank of Philadelphia berechnete Index für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit in der Region ist im Juni wider Erwarten auf minus 7,7 gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen ein Plus von 8,0 erwartet. Negative Werte deuten auf eine Kontraktion der Geschäftstätigkeit hin. Die Befürchtung einer ausgewachsenen Konjunkturdelle nehmen damit zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung Obama oder aber die Federal Reserve erneut einen Stimulus für die Wirtschaft aus den Hut zaubern wird, ist damit nach Einschätzung aus dem Handel deutlich gestiegen.

Die eine Stunde vor Handelsstart an der Wall Street mitgeteilten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen dagegen niedriger aus als erwartet, die Baugenehmigungen sprangen an und das Leistungsbilanzdefizit der USA fiel niedriger als erwartet aus. Das honorierten die Futures auf die US-Indizes mit Aufschlägen. Mit den leicht positiven Daten vom Immobilienmarkt legen Home Depot um 1,8% auf 34,49 USD zu.

Der Flugzeugkonzern Boeing hat seine Langzeitprognose für den globalen Flugzeugmarkt nach oben geschraubt. In den nächsten 20 Jahren sieht das Unternehmen die Flugzeugnachfrage im zivilen Bereich bei insgesamt 33.500 Exemplaren mit einem Gesamtvolumen von 4 Bill USD. Zuvor war Boeing von 30.900 Flugzeugen im Wert von 3,6 Bill USD ausgegangen. Nicht nur im Moment sei die Nachfrage nach Flugzeugen stark, auch die Zeichen für die Zukunft stünden auf Wachstum, so Vize-Marketingchef Randy Tinseth von Boeing Commercial Airplanes. Das Passagiergeschäft dürfte laut Boeing jährlich um 5,1% wachsen und die weltweite Zivilflugzeugflotte sich bis 2030 verdoppeln. Boeing legt um 0,2% auf 74,04 USD zu.

Southern Union steigen um 17% auf 33 USD. Grund für den Kursanstieg ist das Gebot von Energy Transfer Equity, die den Erdgaskonzern für 7,9 Mrd USD übernehmen will. Die Investoren werten den Deal auch positiv für den Käufer, die Aktie von Energy Transfer Equity legt um 4,1% auf 44,23 USD zu.

Die Beteiligungsgesellschaft Carlyle Group bereitet ihren Börsengang vor. Derzeit werde nach Banken gesucht, die als Underwriter für den Gang aufs Parkett garantieren könnten, sagte eine Person mit entsprechenden Informationen. Es sei auch noch unklar, ob die in Washington ansässige Gesellschaft noch im laufenden Jahr an die Börse gehe. Der US-Sender CNBC berichtet, ein Börsengang könne ein Volumen von 750 Mio bis 1,2 Mrd USD haben. Bei einer Marktabschwächung könne das IPO auch kommendes Jahr erfolgen.

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