Alt 23.05.14, 10:48
Standard Tokio und Bangkok in Bewegung
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Bis auf die Börsen in Tokio und Bangkok - mit Abstrichen auch Schanghai - haben die meisten Handelsplätze in Ostasien wenig Bewegung zum Wochenausklang gezeigt. Gleichwohl überwogen die positiven Vorzeichen. An der japanischen Börse trieb der zur Schwäche neigende Yen die Kurse, während in Bangkok die Machtübernahme des thailändischen Militärs zu deutlicheren Abgaben führte. Beide Entwicklungen waren aber regionaler Natur und stellten keinen überregionalen Trend dar.

Gebremst wurden die Aktienkurse übergeordnet von tendenziell recht enttäuschend ausgefallenen Konjunkturdaten in den USA. Auch die am Sonntag in der Ukraine anstehende Präsidentschaftswahl animierte Anleger nicht zu Käufen risikoreicher Anlagen wie zum Beispiel Aktien - schon gar nicht vor dem Wochenende. Denn die Wahl im Osten des Krisenstaates birgt nach Auffassung von Beobachtern erhebliches Gewaltpotenzial.

In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,9 Prozent auf 14.462 Punkte. Der Yen zeigte sich weitgehend unverändert gegenüber den Wechselkursen im späten US-Handel. Der US-Dollar verteidigte damit aber die zuletzt aufgebauten Gewinne. Zum Börsenschluss ging die US-Devise bei 101,66 Yen um, am Mittwoch hatten Investoren dagegen weniger als 101 Yen für den Greenback erhalten. Mehr als die aktuelle Yen-Schwäche, die die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Exportgüter steigert, hatten Händler zur Erklärung der Aufschläge an der Tokioter Börsen dann auch nicht zu bieten. "Nach einem ernsthaften Test der Unterstützungsmarke von 14.000 Zählern kehrt der Markt wieder in die in den Monaten davor ausgebildete Handelsspanne zurück. Es gehen zwar einige Sorgen wegen der Wahl in der Ukraine um, andererseits gibt es aber auch keine echten lokalen Kurstreiber", sagte Fondsverwalter Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management.

In Bangkok fiel der marktbreite SET-50 um 1,2 Prozent, nachdem das Militär die Regierung kalt gestellt hatte. Bereits vor zwei Tagen hatte die Armee wegen der andauernden Unruhen in dem Land das Kriegsrecht verhängt. Händler zeigten sich aber relativ gelassen und bescheinigten der Börse in Bangkok eine ziemliche Widerstandsfähigkeit gegenüber der politischen Entwicklung. Auf Wochensicht stagnierte der SET, seit Jahresbeginn zählte der thailändische Leitindex unverändert zu den am besten gelaufenen Indizes in ganz Asien. Der thailändische Baht fiel belastet durch die politischen Ereignisse, stabilisierte sich jedoch vor dem Wochenende bei Wechselkursen um 32,59 Baht zum Dollar. Unmittelbar vor den Putschmeldungen hatten Anleger am Vortag 32,40 Baht für einen Dollar erhalten.

In Sydney, Singapur, Kuala Lumpur, Seoul und Hongkong dümpelten die Kurse trendlos vor sich hin. In Schanghai setzte mit Berichten über Regierungspläne zur Stützung des Immobilienmarktes eine Aufwärtsdynamik ein, die den Schanghai-Composite bis zum Handelsende auf ein Plus von 0,6 Prozent klettern ließ. Der Immobiliensektor stellte dann auch die Branche mit den höchsten Aufschlägen. China Vanke gewannen 3,3 und Poly Real Estate Group 4,3 Prozent.

Unter den übrigen Einzelwerten verloren Sony in Tokio 0,8 Prozent, die neuen Ertragsziele des Elektronikkonzerns hielten Anleger für ziemlich ambitioniert. Toshiba erhöhte die Umsatzprognose, der Kurs zog um 0,8 Prozent an. In Hongkong legten Sunac China Holdings um 8,0 Prozent zu. Der Immobilienentwickler will einen Anteil von 24 Prozent an Wettbewerber Greentown China Holdings erwerben. Deren Aktien stiegen um 6,6 Prozent. Regierungsrechner in China müssen künftig mit neuen Betriebssystemen operieren, nachdem die Sicherheitsergänzungen von Windows XP eingestellt worden waren. China National Software & Service und Inspur Electronic Information Industry schnellten nur gebremst durch das Tageslimit um jeweils 10 Prozent nach oben.

Am Rohstoffmarkt stagnierten die Preise für Öl. Das Fass der europäischen Referenzsorte Brent kostete zuletzt 110,39 Dollar und damit praktisch soviel wie zum US-Vortagesschluss. Die Feinunze Gold gab mit 1.292 Dollar etwas nach, Investoren hatten im späten US-Handel 1.295 Dollar entrichten müssen. Der kleine Rücksetzer geht auf den Sprung des Dollars zum Euro zurück, nachdem der wichtige ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland gefallen war. Allerdings waren in der Vortagesspitze Kurse über 1.300 Dollar aufgerufen worden, was mit dem Militärputsch in Thailand erklärt wurde.

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