Alt 12.05.14, 16:45
Standard Kräftige Gewinne in China - Börse Mumbai auf Rekordhoch
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Hoffnungen auf Finanzmarktreformen haben die Kurse an den chinesischen Börsen am Montag kräftig nach oben getrieben. Der Markt habe positiv auf Visionen des Staatsrats vom Freitag reagiert, die als Indiz für einen weniger regulierten Markt gesehen wurden. Eine Folge davon könnte sein, dass ausländisches Kapital leichteren Zugang zum chinesischen Aktienmarkt findet, spekulierten Marktteilnehmer. Außerdem sollen den Planspiele zufolge Genehmigungen von Börsengängen stärker von der Stimmungslage an den Börsen abhängig gemacht werden.

In Schanghai und Hongkong gingen die Indizes mit Aufschlägen von 2 Prozent aus dem Tag. China Construction Bank, Bank of Communications und Agricultural Bank legten um bis zu 2 Prozent zu. Noch kräftigere Aufschläge verzeichneten populäre Einzelaktien wie Tencent, das Immobilienpapier Sun Hung Kai oder die Energietitel Sinopec und China Shenhua Energy. Hier reichten die Gewinne von 3 bis 5 Prozent.

An der indischen Börse in Mumbai ging es ebenfalls kräftig aufwärts. Der Sensex schoss über die 23.000er Marke auf das Rekordhoch von zuletzt 23.378 Punkte nach oben, entsprechend einem Plus von 1,7 Prozent. Mit dem Beginn der letzten Phase der mehrwöchigen Parlamentswahlen in Indien seien nochmals Hoffnungen in den Markt gekommen, dass es zu einem Regierungswechsel kommen werde, hieß es. Seit Anfang des Jahres hat der Markt um rund 10 Prozent zugelegt.

Auch am Devisenmarkt machte sich die Hoffnung auf eine Regierungswechsel breit. Der Dollar gab von knapp unter 60 auf 59,75 Rupien nach. Im Tief fiel er auf ein Zehnmonatstief von 59,52. Analysten begründeten dies aber auch mit dem Exportanstieg im April, während gleichzeitig die Importe nachgaben.

An den anderen Plätzen in Ostasien fielen die Kursausschläge geringer aus, wobei die Kurse meist nach unten zeigten. Ein Belastungsfaktor war die Lage in der Ostukraine. Dort hatten am Wochenende trotz Protesten und Warnungen des Westens die als illegitim eingestuften Abstimmungen über eine Abspaltung von der Ukraine stattgefunden. Den Initiatoren - prorussischen Separatisten - zufolge, erbrachten sie eine überragende Zustimmung der Wähler. Damit dürften die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland bzw. dem Westen und Russland zunehmen, mithin die Gefahr weiterer Sanktionen, so die Befürchtung an den Börsen.

In Tokio verlor der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 14.149 Punkte. Kaum Unterstützung bekamt er vom Yen, der zum Dollar auf 101,90 leicht nachgab von Tiefständen am Freitag um 101,60 nach einem deutlich verringerten Leistungsbilanzüberschuss. Werde der Yen nicht von sich aus schwächer und entlaste so die Handels- und damit auch das Leistungsbilanz, werde die Bank of Japan aktiv eine Abwertung herbeiführen müssen, kommentierten die Experten der Commerzbank. Der schwächere Yen werde so oder so kommen.

Insgesamt zeige der Yen zuletzt aber eher wenig Bewegung, so dass von dieser Seite keine stärkeren Impulse in Sicht seien, meinte Marktexperte Hiroyuki Fukunaga von Investrust.

Mehr Bewegung zeigten Aktien von Unternehmen, die Quartalsergebnisse gemeldet hatten. Olympus zogen um fast 5 Prozent an nach einer Verdopplung des operativen Gewinns im zu Ende gegangenen Geschäftsjahr. Aufwärts ging es auch mit Nippon Steel & Sumitomo Metal nach einem positiv aufgenommenen Geschäftsbericht. Bridgestone verloren 4,4 Prozent. Hier monierten Analysten, das nur schleppend verlaufende Gummigeschäft in Asien und Nordamerika. Konica Minolta rutschten um 11 Prozent ab verfehlten Markterwartungen mit den Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr.

In Seoul sorgte die schwere Erkrankung des 72-jährigen Samsung-Chefs Lee Kun-hee für Personalspekulationen, die die Samsung-Aktie beflügelten. Er war nach einem Herzanfall in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die Samsung-Aktie legte um fast 4 Prozent zu. "Das sorgt für zusätzliches Momentum für das Unternehmen, den Transformationsprozess zu beschleunigen", meinte Analyst Lee Seung-woo von IBK Securities in Seoul. Die Anleger schienen darauf zu wetten, dass ein potenzieller Wechsel an der Führungsspitze eine aktionärsfreundlichere Politik zur Folge haben werde, Samsung-Aktien also mehr Rendite abwerfen dürften.

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