Alt 27.10.11, 14:28
Standard XETRA-MITTAG/EU-Gipfel treibt DAX um über 4% - Banken haussieren
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Hoffnung auf ein Ende der Schuldenkrise treibt die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag stark an. Der DAX steigt gegen 12.49 Uhr um 4,2% oder 252 auf 6.269 Punkte, das ist der höchste Stand seit Anfang August. Händler verweisen auf den Gipfel zur Eurozonen-Krise mit dem Schuldenschnitt für Griechenland, der Rekapitalisierung der Banken und der Absichtserklärung für eine stärkere Feuerkraft des Euro-Rettungsfonds über ein Hebeln der Summe. Von den Ergebnissen profitieren wie in ganz Europa besonders die Bankenwerte, die zweistellige Kursgewinne verzeichnen.

"Zwar sind viele Fragen offen", so ein Marktteilnehmer. Offensichtlich gehe der Markt aber nach dem Motto "besser ein Ergebnis als keines" vor. "Insgesamt bewegen sich die Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen", meint ein weiterer Teilnehmer. Auch er meint, die Finanzmärkte reagierten mit Erleichterung darauf, dass die Politik zu derartigen Entscheidungen überhaupt in der Lage sei. Der Druck der Spekulation gegen die Länder der europäischen Südflanke dürfte zumindest vorübergehend abflauen.

Die charttechnische Situation verspreche nun weitere Gewinne Richtung 6.300 Punkte, so ein technischer Analyst. Unterstützt sei der DAX bei 5.950 und 5.750 Punkten. Neue Impulse könnten am Nachmittag von ersten Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal ausgehen.

Von den Gipfelbeschlüssen profitieren die Bankenwerte, für die deutschen Kreditinstitute wird nur wenig Kapitalbedarf gesehen. Commerzbank schießen um 12,3% auf 1,96 EUR nach oben, Deutsche Bank um 14,1% auf 32,44 EUR und Aareal Bank um 10,4% auf 15,94 EUR.

Daneben macht die Berichtsaison weiter die Musik am Markt. Viele Zahlen sind gut ausgefallen, und einige optimistische Ausblicke dämpfen die Sorgen vor einer Rezession in den kommenden Monaten. VW steigen um 7,7% auf 127,30 EUR. "Die Dynamik, mit der VW wächst, ist erstaunlich", so Analyst Frank Schwope von der NordLB. Im Vergleich zur Konkurrenz entwickle sich der Wolfsburger Automobilkonzern auf allen Märkten stark. Schon 2013 könnte das Unternehmen zum Weltmarktführer werden.

Nach guten Quartalszahlen gewinnen Bayer 4,4% auf 46,78 EUR. "Die Zahlen sind insgesamt sehr gut ausgefallen", meint Analyst Karl-Heinz Scheunemann von der LBBW in einer Einschätzung zum Quartalsbericht von Bayer. Positiv hervor ragten dabei die Bereiche Health Care und Crop Science. BASF legen um 5,1% zu auf 53,17 EUR. Hier habe das Ergebnis im Agrogeschäft die Konsenserwartungen um 40% übertroffen, die Gassparte habe 60% besser als vom Markt prognostiziert abgeschnitten, heißt es beim Bankhaus Lampe.

Auch Lufthansa haben sich mit einem Plus von 6,6% auf 10,70 EUR am Mittag in die Gewinnerliste eingereiht. Die Quartalszalen sind zwar vergleichsweise schwach ausgefallen. Die Erwartungen an den Geschäftsausweis seien aber niedrig gewesen, so das der Gewinneinbruch nicht mehr schockiert habe. Zudem seien die Zahlen der Tochter Austrian Airlines recht gut ausgefallen.

Ebenfalls nach Geschäftszahlen gewinnen Daimler 2,8% auf 38,96 EUR. In der zweiten Reihe profitieren Gildemeister mit einem Plus von 3,2% von guten Geschäftszahlen, Rhön-Klinikum verlieren dagegen nach schwachem Geschäftsausweis 4,2% auf 14,59 EUR. "Das dritte Quartal war mit einer konstanten EBIT-Marge und einem Nettoergebnis nur auf Vorjahresniveau eine Enttäuschung", sagt ein Händler. Grund für die Schwäche seien Abschreibungen auf Standorte sowie Zinsbelastungen gewesen. Der MDAX gewinnt 3,3%, der TecDAX klettert um 2,7%.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
DJG/hru/ros


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